Alle wollen später Feuerwehrmann werden

Die Freiwillige Feuerwehr Hiddinghausen stellte ihr neues Löschgruppenfahrzeug vor.

Alle wollen später Feuerwehrmann werden
Foto: Stefan Fries

Hiddinghausen. Das Törchen war rot und trug am 3. Dezember auch außen keine Drei, sondern führte zur Wagenhalle der Freiwilligen Feuerwehr in Sprockhövel Hiddinghausen. Und da wartete ein wahrer Koloss auf die kleinen und großen Besucher: das HLF 10, das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10, das die Hiddinghauser Brandschützer in diesem Jahr in Dienst gestellt hatten.

„Wir wollten den ersten Adventssonntag nutzen, um unser neues Löschfahrzeug vorzustellen“, erklärte Oberbrandmeister Sascha Sust, der stellvertretende Löschzugführer, und wies auf das riesige Fahrzeug, das in diesem Jahr auch schon fast 50 Mal zum Einsatz gekommen ist.

„Dabei dient das Fahrzeug natürlich nicht nur zum Löschen von Bränden, sondern verfügt auch über Vorrichtungen zum Abstreuen von Ölspuren, ist für Hilfeleistung und Absperrungen bei Verkehrsunfällen geeignet und hat eine Kettensäge an Bord, um umgestürzte Bäume oder Äste zu zerkleinern. Außerdem gibt es auch einen Schaumtank, dessen Pumpe auf verschiedene Stärken eingestellt werden kann“, erklärt Hauptbrandmeister Markus Schmidt, der Löschzugführer, und verweist darauf, dass man auch entsprechend ausgerüstet ist, wenn Keller vollgelaufen sind.

„So allmählich ist auch die gesamte Palette der Einsatzmöglichkeiten auch bei Übungen angewendet worden, beispielsweise auch bei einem PKW-Unfall auf der A 43“, so Sascha Sust, und Markus Schmidt fügt hinzu: „Wir sind für Hiddinghausen, Haßlinghausen, die Schmiedestraße und die A 43 zuständig.“

Damit das vielseitige in der Bedienung allerdings auch anspruchsvolle Fahrzeug fachgerecht eingesetzt werden kann, waren umfangreiche Schulungen erforderlich. „Die erfolgten nach der Auslieferung und natürlich vor dem ersten Einsatz.“ Der rote Riese mit den vielen technischen Raffinessen war natürlich ein fantastisches „Spielzeug“ für die vielen Kinder, die mit Eltern oder Großeltern zur Wagenhalle in die Jahnstraße gekommen waren. Mattis (7), Mitglied der Kinderfeuerwehr, war praktisch gar nicht mehr aus dem Führerhaus des HLF 10 heraus zu bekommen. Moret (4) bereitet sich schon mal mit eigenem Feuerwehrhelm im Transportraum, in dem neun Feuerwehrleute Platz haben, auf seinen Einsatz vor. Und Moritz (5), der zusammen mit seinem kleinen Bruder Ben und seinen gleichfalls begeisterten Großeltern Jutta und Klaus Stolte durch das „Adventstürchen“ in die Wagenhalle gekommen war, äußerte deutlich den Wunsch, später einmal Feuerwehrmann zu werden.

„Die Aktion dient natürlich auch dazu, für Nachwuchs zu werben“, gab Sascha Sust zu, denn motivierte Jugendliche, die einmal den freiwilligen, verantwortungsvollen Dienst am Nächsten ausüben wollen, werden nicht nur im Löschzug Hiddinghausen dringend gesucht. „Derzeit haben wir hier zwei Kameradinnen und 18 Kameraden, drei bei unserer Jugendfeuerwehr und fünf bei der Kinderfeuerwehr. Acht Mitglieder umfasst unsere Ehrenabteilung“, umreißt Schmidt den Personalstand der Brandbekämpfer. Damit die sich auch in der Jahnstraße möglichst wohl fühlen, wurde das Gebäude kürzlich modernisiert und aufgestockt.

Aktuell ist die untere Etage, in der sich auch die Wagenhalle befindet, für die Unterbringung der Einsatzkleidung und der Duschen reserviert, und in der oberen Etage sind der Schulungs- und Gemeinschaftsraum und das Büro untergebracht. Gute Voraussetzungen für effektive Einsätze also, wobei Besucherin Jutta Stolte anmerkt: „Man kann nur hoffen, dass es möglichst wenig Anlässe gibt.“ Worauf Löschzugführer Markus Schmidt entgegnetet: „Im Jahr rücken wir so etwa 90 Mal aus.“

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