Abendstimmung in Ölfarbe

Barbara Werner sucht ihre Motive vor allem in der Natur. Ihr Wissen gibt sie in Malkursen weiter.

Sprockhövel. Als Barbara Werner vor rund 20 Jahren ihr Studium der Statistik begann, ahnte sie noch nicht, dass es ausgerechnet diese Welt der Zahlen und Fakten sein würde, der sie ihre heutige Tätigkeit als freischaffende Künstlerin verdankt. „Die Arbeit als Statistikerin hat mir Spaß gemacht, aber da war eben dieser Mangel an Kreativität“, erinnert sie sich. Als sie schwanger wurde und durch Zufall ein Set mit Ölfarben geschenkt bekam, passte endlich alles zusammen. Noch vor der Geburt ihres Sohnes malte sie die ersten Bilder, seither hat sie den Pinsel nicht mehr aus der Hand gelegt. Auch den Ölfarben ist sie treu geblieben, hinzu gekommen sind jedoch Arbeiten mit Ton, Speckstein oder Keramik.

„Ich wollte mich verbessern und meinen eigenen Stil finden, also habe ich Kurse belegt und Workshops besucht“, erzählt sie. Auf die Idee, selbst Kurse für Kinder zu geben, kam sie durch Zufall: „Ein paar Kinder haben meine Bilder gesehen und gefragt, wo man denn so schön malen lernt“, erinnert sie sich. Seit 2006 bietet sie Malkurse für Kinder an. Um nicht nur Autodidaktin zu sein, absolvierte sie eine Ausbildung zu Bildhauerin. „Allerdings wurde dort ausschließlich mit Gips gearbeitet und das ist einfach nicht mein Material“, sagt Werner. Stattdessen arbeitet sie mit Ton und Speckstein. In ihrem Atelier an der Bachstraße stehen trocknende Tonfiguren direkt neben bemalten Leinwänden.

Vor allem Motive der Natur haben es ihr angetan. Landschaften, Blumen, Obst oder Gemüse sind auf ihren Bildern zu sehen. „Für 2011 habe ich mir vorgenommen, Himmelsbilder zu malen“, sagt sie. Eine ganze Serie ist so entstanden. Graue Wolkenberge, rosa Abendlicht oder ein strahlend blauer Sommerhimmel sind auf Leinwand gebannt und lassen den Betrachter darin versinken.

Ein Gegensatz dazu sind ihre abstrakten Bilder, die durch eine Idee, ein Gefühl oder einen Gedanken entstanden sind. „Hier gibt es für mich keine Vorgabe, es muss einfach eine bestimmte Stimmung da sein.“ Fehlt die Zeit zum Malen, hält Barbara Werner ihre Idee in einem Skizzenbuch fest. „Da kann dann auch schon mal ein halbes Jahr vergehen, ehe ich das Bild dann tatsächlich male.“ Allen Bildern gemeinsam sind die klaren Linien. „Da kommt wohl doch die Statistikerin in mir durch“, sagt Barbara Werner mit einem Lachen.

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