6000 Bürger nutzen den Freifunk in Haßlinghausen

53 Router wurden bisher in Geschäften angeschlossen. Nicht alle Geschäftsleute finden die Aktion gut.

Haßlinghausen. Die Einrichtung eines kostenlosen Internetzugangs in Sprockhövel ist in den vergangenen Wochen vorangekommen, allerdings gibt es etwa im Bereich Haßlinghausen auch noch größere Lücken. Deshalb informierte einer der Initiatoren des freien Netzwerkes, Lars Langewiesche, auf der Sitzung des Werberings Haßlinghausen über das Projekt. „Bis jetzt haben wir 53 Freifunk-Router in Sprockhövel angeschlossen.

Alle öffentlichen Gebäude sind vernetzt. Nun geht es darum, auch die Straßenzüge komplett abzudecken“, erklärte der gelernte IT-Systemelektroniker den etwa 20 Geschäftsleuten.

Nach Ansicht von Langewiesche kann die Bereitstellung eines freien Internetzugangs gerade unter jungen Leuten einen positiven Werbeeffekt haben. Auch der 1. Vorsitzende des Werberings, Wolfgang Weiss, ist davon überzeugt, dass die Kunden ein kostenloses Wlan-Netz „honorieren“. Auch größere Städte hätten damit gute Erfahrungen gemacht. Weiss hat sich bereits einen Router in sein Geschäft gestellt, über den seine Kunden gratis in Internet gehen können.

Langewiesche und weitere Mitstreiter arbeiten bei der Bereitstellung des freien Wlan-Netzes mit dem Verein Freifunk Rheinland zusammen, der das System schon in anderen deutschen Städten etabliert hat. Nach seinen Worten ist die Technik sicher. Auch die privaten Daten der Personen, die den Internetzugang anbieten, seien geschützt, da sie über ein getrenntes System liefen. Zudem kann man die Bandbreite des Freifunk-Routers einschränken, so dass man in seinem eigenen Surfverhalten nicht behindert wird.

Wer die Aktion unterstützt, hängt den Freifunk-Router an den schon bestehenden Router an. Die Anschaffungskosten liegen zwischen 20 bis 60 Euro, die Betriebskosten belaufen sich laut Langewiesche auf drei bis fünf Euro im Jahr.

Je mehr Geräte angeschlossen würden, desto besser sei die Netzabdeckung, weil sich die Geräte gegenseitig verstärkten. Nach seinen Worten haben in vergangenen fünf Wochen rund 6000 Leute in Sprockhövel den freien Internetzugang genutzt. Die Nachfrage gerade in Niedersprockhövel sei bislang sehr hoch.

Bei den anwesenden Geschäftsleuten stieß Langewiesche mit seinen Ausführungen freilich auf ein geteiltes Echo. Während einige vor allem auf den Werbeeffekt verwiesen und sich bereit erklärten, den Ausbau zu unterstützen, gaben andere zu bedenken, dass sie sich mit der Aktion die Konkurrenz aus dem Internet ins Haus holen würden.

Kunden können dann die Preise gleich im Laden mit denen im Internet abgleichen — und im Zweifel eben auch einfach direkt virtuell einkaufen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort