585 Läufer geben ihr Bestes

Unbeeindruckt vom Wetter bezwingen 117 Teams jeweils 8,42 Kilometer.

Niedersprockhövel. Jahrmarktstimmung auf dem Schulhof der Hauptschule Niedersprockhövel — die Sportveranstaltung des Ortes, der jährliche Staffelmarathon der Sparkasse, verwandelt die Schulstätte in einen großen Festplatz. 117 Teams mit je fünf Läufern treten an. 585 bunte T-Shirts mit verschiedenen Aufdrucken bezwingen die Laufstrecke. Gruppennamen wie „Die cleveren Hasen“, „Die fünf Engel“, „Barfuss Betlehem“ oder „Die Spätzünder“ verraten, dass es hier nicht nur um sportlichen Ehrgeiz geht, sondern der Spaßfaktor im Mittelpunkt steht.

Musik tönt aus den Lautsprechern, um das Adrenalin der Läufer zu steigern. Der Mitorganisator und mehrfache Ironman Ulli Winkelmann begrüßt jeden Läufer mit ein paar freundlichen Worten beim Start sowie im Zieleinlauf. Jeder Starter im Team muss 8,42 Kilometer laufen, so dass die Gruppe am Ende einen ganzen Marathon absolviert hat. Vom Pausenhof aus laufen die Sportler zwei Kilometer auf der Bahntrasse in Richtung Schee, wo der TSG sie mit Wasser versorgt, und zurück. Zweimal muss jeder diese Strecke absolvieren.

Jeder hat sein eigenes Tempo: Die einen Läufer scheinen über die Bahntrasse zu fliegen, andere walken die Strecke. Auch das Alter kennt keine Grenzen. Ein Jugendteam zwischen 11 und 17 Jahren läuft neben älteren Herrschaften her. Wer sich nicht sportlich betätigen will, feuert am Wegesrand seine Favoriten an. Immer wieder treffen die Sportler auf bemalte Banner oder Sprockhövler, die ihnen ein paar motivierende Worte zurufen. Die Euphorie und das Gemeinschaftsgefühl treiben jeden Läufer an, sein Bestes zu geben.

Anne Kaiser beispielsweise tritt am Montag für zwei Teams an. Da ihr Handballspiel für Montag abgesagt wurde, beschloss ihre Mannschaft am Donnerstag spontan, den Sport auf den Staffelmarathon zu verlagern. „Wir sind heute ,die Wetterkatastrophen’, weil wir in Wetter Handball spielen“, erzählt sie. Volker Tötter hingegen sieht den Staffelmarathon eher als Tempoeinheit, momentan steckt er mitten in einer Marathonvorbereitung. „Die Stimmung unter den Läufern ist super, hier gibt es keinen Krawall wie man das schon mal vom Fußball kennt“, lobt er.

Die ganze Veranstaltung wirkt gut organisiert und auf die Läufer zugeschnitten. Eine Salat- oder Nudelbar, Geflügelwürstchen vom Geflügelbauern Knippschild oder alkoholfreies Weizenbier vom Sponsor Erdinger Weißbier stärken die Sportler nach ihrem Einsatz. Das Praxisteam des Physiotherapeuten Vanderborcht massiert die Läufer oder verbindet Verletzungen. „Alles läufergerecht“, erklärte die Mitorganisatorin Marion Schürmann der Marketingabteilung der Sparkasse Sprockhövel. Schon zum neunten Mal stellte sie dieses Event mit auf die Beine. „Ich bin unheimlich zufrieden. Trotz schlechten Wetters ist nur ein Team abgesprungen“, erzählt sie. Im nächsten Jahr wird dann das zehnjährige Jubiläum gefeiert, hoffentlich mit der gleichen Euphorie.

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