Meerbusch SPD: Meerbusch soll bedeutender werden

Meerbusch. · Fraktionsvorsitzende Nicole Niederdellmann-Siemes fordert deshalb einen Wechsel an der Spitze und setzt auf die Landrats-Stichwahl.

 SPD-Bürgermeisterkandidat Michael Billen und die Fraktionschefin Nicole Niederdellmann-Siemes

SPD-Bürgermeisterkandidat Michael Billen und die Fraktionschefin Nicole Niederdellmann-Siemes

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die Ratswahl in Meerbusch ist gelaufen. Der Wahlausgang war für die SPD mit 15,19 Prozent der Stimmen (-4,23 Prozent) enttäuschend. Noch dazu schaffte es SPD-Bürgermeisterkandidat Michael Billen, von dem die Genossen sich viel erhofft hatten, als Dritter nicht in die Stichwahl am 27. September. Dort steht aber nun, allerdings auf Kreisebene, ein anderer SPD-Mann: Andreas Behncke, 40-jähriger Verwaltungsjurist, tritt in der Stichwahl gegen den amtierenden Landrat Hans-Jürgen Petrauschke von der CDU an.

Kritik an der Arbeit von
Landrat Petrauschke

Und auf eben diese Stichwahl richtet die SPD Meerbusch nun ihren Blick. „Viele lokale Themen kennen die Meerbuscher. Aber die Landratswahl bietet aus unserer Sicht die Chance, den Bürgern bewusst zu machen, wie wichtig auch die Politik auf Kreisebene für Meerbusch ist“, sagt Fraktionsvorsitzende Nicole Niederdellmann-Siemes. Für sie ist es „ein Signal, dass der CDU-Amtsinhaber ins Straucheln geraten ist“. „Petrauschke hat für Meerbusch nicht das herausgeholt, was wir uns erwünscht haben“, sagt die SPD-Ratsfrau und geht mit ihrer Kritik noch weiter: „Der Landrat hat unsere Stadt in wichtigen Themen hintenüber fallen lassen.“

Sie spricht etwa das Thema Konverter in Osterath an. „Da hat sich der Landrat ein Verwirrspiel auf Kosten von Meerbusch geleistet“, sagt sie. Der Vorwurf: „Dass der geplante Konverter nun in Osterath gebaut werden soll, geht auf die Verantwortung des Regionalrats und dessen Vorsitzenden, Hans-Jürgen Petrauschke, ­zurück.“

Bei einem weiteren Meerbusch-Problem, nämlich dem Lkw-Verkehr in den Ortsteilen, habe der Kreis ebenfalls nicht den erhofften Einsatz gezeigt. „Es hat ewig gedauert, bis der Kreis sich an den Maßnahmen beteiligt hat“, sagt die SPD-Fraktionschefin, die deshalb „einen Wechsel an der Kreisspitze“ fordert.

Sie wünscht sich, dass Meerbusch künftig im Rhein-Kreis Neuss eine bedeutendere Rolle spielt. „Wir sind als Stadt zu klein, um bestimmte Dinge durchzusetzen. Regionale Zusammenarbeit ist jedoch in vielen Bereichen, etwa beim Klimaschutz oder in Sachen Mobilität und dort speziell beim Stärken des ÖPNV, für alle Kommunen sehr wichtig.“ Denn bestimmte Probleme endeten nicht an der Stadtgrenze. Sie setzt darauf, dass die Stichwahl um das Amt des Landrats genau das auch den Bürgern bewusst macht. „Ich habe den Eindruck, dass viele Meerbuscher den Kreis gar nicht als die wichtige politische Ebene zwischen Kommune und Land wahrnehmen, die er ist“, sagt Nicole Niederdellmann-Siemes.

Von SPD-Bewerber Behncke erhofft sich die Meerbuscher SPD insbesondere mehr Bürgernähe und mehr Verantwortungsbewusstsein für die verschiedenen Kommunen. „Wir sind davon überzeugt, dass der SPD-Kandidat die Sorgen der Bürger in den einzelnen Kommunen besser wahrnimmt, diese stärkt und sich mehr als Gestalter denn als Repräsentant des Kreises sieht.“

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