Solinger Kindermorde Wuppertaler Gericht widerspricht These um männlichen Täter

Wuppertal · Im Fall um den Mord an fünf Kindern in Solingen sieht das Landgericht Wuppertal keine Hinweise auf einen angeblichen männlichen Täter.

 Im Prozess um die Solinger Kindermorde scheint es ausgeschlossen zu sein, dass es männlicher Täter dahinter steckt.

Im Prozess um die Solinger Kindermorde scheint es ausgeschlossen zu sein, dass es männlicher Täter dahinter steckt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Verteidiger der angeklagten Mutter der Kinder hatte unter anderem in den Raum gestellt, dass ihr ehemaliger Lebensgefährte einen Auftragskiller geschickt haben könnte. Auch alle anderen Anträge des Verteidigers lehnte das Gericht ab. Das Ende des Prozesses rückt damit näher.

Am 2. November sollen die Plädoyers beginnen - zunächst mit dem der Staatsanwaltschaft. Sie ist überzeugt davon, dass die angeklagte 28-Jährige vor einem Jahr fünf ihrer sechs Kinder betäubt und umgebracht hat. Kurz zuvor hatte ihr Mann ihr mitgeteilt, dass er eine neue Partnerin hat. Nach Ansicht des vom Gericht bestellten Gutachters ist die Frau voll schuldfähig. Gegen den Experten hatte der Verteidiger einen Antrag wegen Befangenheit gestellt - der ebenfalls abgelehnt wurde.

Die Leichen der Kinder waren am 3. September vergangenen Jahres in der Wohnung der Familie in Solingen entdeckt worden: Melina (1), Leonie (2), Sophie (3), Timo (6) und Luca (8). Ihre Mutter hatte sich im Düsseldorfer Hauptbahnhof vor einen Zug geworfen, aber überlebt. Ihr ältester Sohn blieb unverletzt. Die Mutter hatte ihn zur Großmutter an den Niederrhein geschickt. Die Angeklagte hat die Tat mehrfach bestritten. Ein Unbekannter sei in ihre Wohnung eingedrungen und habe ihre Kinder getötet.

(dpa)
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