Blaulicht Solingen: Razzia gegen den Islamischen Staat

Solingen · Polizei durchsuchte Wohnung an der Kotter Straße.

Ein großes Polizeiaufkommen war vor Ort.

Ein großes Polizeiaufkommen war vor Ort.

Foto: dpa/Jan Woitas

Bei einer bundesweiten Razzia gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gab es am Mittwoch nach Informationen unserer Zeitung auch eine Durchsuchung in einer Privatwohnung in Solingen an der Kotter Straße.

In mehreren Bundesländern sind am Mittwoch sieben mutmaßliche Unterstützer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden – vier davon in Nordrhein-Westfalen und davon zwei im Rheinisch-Bergischen Kreis. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, starteten zudem Durchsuchungen in 19 Objekten in Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie den Niederlanden.

Den vier Frauen und drei Männern werde zur Last gelegt, terroristische Aktivitäten des IS durch Spenden gefördert zu haben. Zugriffe gab es neben NRW in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen. Den festgenommenen Männern und Frauen – überwiegend deutsche Staatsangehörige – wirft die Behörde die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor.

Das sind die Vorwürfe:

Hintergrund sind nach dpa-Informationen Spendensammlungen zugunsten von mutmaßlichen Anhängerinnen der Terrormiliz IS. Konkret sollen zwei gesondert verfolgte Anhängerinnen aus Syrien auf Telegram-Kanälen Spenden für die Vereinigung eingeworben und so rund 65 000 Euro zur Stärkung des IS gesammelt haben.

Mit den Zahlungen sei unter anderem Inhaftierten die Flucht oder Schleusung aus den Lagern ermöglicht worden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Kampagnen in den verschiedenen sozialen Medien mit Titeln wie „Deine Schwester im Camp“ laufen schon seit einigen Jahren. Sie dienen dem Zweck, IS-Frauen finanziell zu unterstützen, die mit ihren Kindern seit der militärischen Niederlage der Terrormiliz in Syrien leben, vor allem in dem von kurdischen Gruppen kontrollierten Lager Al-Hol.

Die Beschuldigten haben aus Sicht der Behörde eine zentrale Rolle in diesem Finanzierungsnetzwerk eingenommen.

Insgesamt waren mehr als 1000 Polizeikräfte bei der Durchsuchung von gut 90 Objekten am gestrigen Mittwoch im Einsatz.

(KDow/neuk/AFP/dpa​)
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