Studie : Miete frisst Einkommen: So groß ist die Belastung in der Region
Düsseldorf Immer mehr Haushalte müssen einen großen Anteil ihres Einkommens fürs Wohnen ausgeben. Dabei kann die Belastung auch in NRW-Städten sehr unterschiedlich sein. Ein Blick in die Region.
Trauriger Spitzenplatz für Neuss: In keiner deutschen Großstadt ist die Mietbelastung höher als in der Kommune mit dem berühmten Münster. Jeder zweite Haushalt in Neuss muss demnach für die Kaltmiete mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens aufwenden, acht Prozent sogar 55 und mehr Prozent. Das belegt eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die sich mit 77 deutschen Großstädten beschäftigt hat.
Ausgewertet wurde das Zahlenmaterial von Stadtsoziologen der Humboldt-Universität Berlin. Die Angaben beruhen auf Mikrozensusdaten von 2014 – den derzeit aktuellsten, die zur Wohnsituation in Deutschland vorliegen. Im Vergleich zu früheren Studien ist die Mietbelastung deutlich gestiegen.
Sieben NRW-Kommunen sind unter den ersten zehn
Die Untersuchung zeigt, dass die Lage auch in anderen NRW-Städten aus Sicht der Mieter sehr ernst ist: Von den ersten zehn Kommunen kommen sieben aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland. Rang drei belegt Krefeld. Dort beträgt der Anteil der Haushalte mit einer Mietbelastung von mindestens 30 Prozent 47 Prozent. Ebenfalls weit vorne landen Aachen, Köln, Bonn, Düsseldorf und Mönchengladbach. Am geringsten ist die Belastung in Wolfsburg und Chemnitz mir 21 Prozent. Im Mittelfeld rangieren die Städte im Bergischen: In Wuppertal und Solingen liegt der Anteil der Haushalte mit einer Mietbelastung von mindestens 30 Prozent bei jeweils 38 Prozent, in Remscheid sind es 36 Prozent.