Warten auf den Impfstoff So läuft der Start der Corona-Impfung in NRW

Essen · Zum Impf-Auftakt werden am Sonntag knapp 10.000 Impfdosen an stationäre Pflegeeinrichtungen in NRW verteilt, 180 pro Kreis und kreisfreier Stadt. Weitaus größere Mengen folgen dann zügig.

 Die Impfungen in NRW starten am Sonntag.

Die Impfungen in NRW starten am Sonntag.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Am zweiten Weihnachtstag soll die erste Lieferung des Biontech-Impfstoffs in Nordrhein-Westfalen eintreffen. Sie soll 9750 Dosen umfassen. Zum Auftakt erhält jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt exakt 180 Corona-Impfdosen - unabhängig von der Bevölkerungsanzahl.

Wie viele Lastwagen sind für den Transport dieser Menge nötig?

Eigentlich kein einziger. Der tiefgekühlte Impfstoff wird in kleinen Fläschchen transportiert, in die jeweils fünf Impfdosen passen. Geplant ist nach dpa-Informationen, die insgesamt 1950 Fläschchen in lediglich zwei speziellen Thermoboxen auszuliefern, die wiederum jeweils bequem von einer Person getragen werden können. Eigentlich würde also - zumindest für die allererste Lieferung - schon ein Kleinwagen reichen.

Woher kommt der Impfstoff?

Aus einer Impfstoff-Fabrik in Belgien.

Wohin in Nordrhein-Westfalen wird er gebracht?

In ein Zentrallager irgendwo in Nordrhein-Westfalen, dessen Standort aus Sicherheitsgründen geheim bleiben soll. Dort wird er bei minus 70 Grad gelagert.

Wer kümmert sich um Lagerung und Transport?

In Nordrhein-Westfalen die Logistikfirma Kühne&Nagel. Nach dpa-Informationen hat sie an dem geheimen Ort mehrere Kühlcontainer aufgestellt, in denen der Impfstoff zwischengelagert wird. Im Lager wird der Stoff dann in kleinere Mengen umgepackt und weiter verteilt. Zuerst sollen ausschließlich die Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen durch mobile Teams geimpft werden.

Wann wird der Impfstoff in die Einrichtungen gebracht, in denen er verabreicht werden soll?

Am Sonntag (27. Dezember), und zwar direkt vom Zentrallager aus zusammen mit Impfmaterial wie Kanülen und Spritzen. Laut Gesundheitsministerium werden die Impfdosen dabei mit einer Temperatur von zwei bis acht Grad transportiert. 180 Impfdosen passen in 36 Fläschchen.

Wie geht es dann in den Einrichtungen weiter?

Laut Ministerium stehen vor Ort mobile Teams mit Ärzten bereit, die die Impfdosen in den Einrichtungen anmischen und verimpfen. Nach der Anmischung muss der Impfstoff innerhalb von sechs Stunden verimpft werden.

Wie geht es in den Folgetagen weiter?

Schlag auf Schlag. Schon am Montag kommt die nächste, deutlich umfangreichere Lieferung - nämlich mit 131.625 Impfdosen. Am Mittwoch dann die dritte mit 141.375 Impfdosen. Im Januar sollen dann wöchentlich 141.375 Impfdosen des Biontech-Impfstoffs an das Land NRW ausgeliefert werden.

Bekommen dann wieder alle Kommunen gleich viele Dosen?

Nein, ab der zweiten Lieferung bestimmt die Anzahl der Bevölkerung ab 80 Jahren die Liefermenge pro Kreis und Stadt.

Wann werden die ersten Impfungen in den 53 Impfzentren vorgenommen?

Das ist noch unklar. Das Gesundheitsministerium hat am Dienstag betont, dass die Impfzentren noch nicht aktiviert werden. „Dort wird erst dann mit dem Verimpfen begonnen, wenn ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht“, hieß es wörtlich. Eine Terminvereinbarung unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116.117 ist weiterhin nicht möglich.

(dpa)
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