Mögliche Infektionen in Siegen : Zwei Patienten mit Coronavirus-Verdacht in NRW vorsorglich isoliert
Siegen Sind zwei Patienten in Südwestfalen mit dem Coronavirus infiziert? Der Kreis Siegen-Wittgenstein hat kurz hintereinander zwei Fälle gemeldet, bei denen der Verdacht besteht. Ein Patient ist gerade erst aus China zurückgekehrt. Gewissheit sollen jetzt Labortests bringen.
Bei zwei Männern aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein besteht der Verdacht, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben könnten. Entsprechende Abstrichproben werden in einem Labor an der Berliner Charité untersucht, wie eine Sprecherin des Kreisklinikums Siegen am Mittwoch sagte. Dort war am Vortag ein erster Patient mit Verdacht auf die neue Lungenkrankheit eingeliefert worden. Am Mittwoch vermeldete der Kreis dann einen weiteren Mann, bei dem der Verdacht einer Infektion geprüft werde. Beide Patienten befinden sich vorsorglich auf einer Isolierstation im Kreisklinikum.
„Ob sich die Verdachtsmomente erhärten und tatsächlich Infektionen vorliegen, kann erst nach Abschluss der Diagnostik gesagt werden“, betonte der Kreis in einer Mitteilung. Nach Angaben der Kliniksprecherin wird mit einem Laborergebnis nicht vor Donnerstag gerechnet. Die Untersuchung der zweiten Probe, die erst am Mittwoch genommen wurde, dauere entsprechend.
Nach Angaben des Leiters des Kreis-Gesundheitsamtes, Christoph Grabe, waren beide Männer erst kürzlich aus China zurückgekehrt und hatten über Symptome geklagt. Ein Mann war bereits am Dienstag vom Arzt in das Kreisklinikum geschickt und dort isoliert worden. Er habe nur leichte Symptome, mit denen er unter anderen Umständen noch nicht einmal einen Arzt aufgesucht hätte, sagte Grabe. Die Entwicklung seiner Symptome lasse eine Infektion inzwischen unwahrscheinlicher werden, so die Einschätzung. „Wir müssen aber auch hier abwarten, was die Erregerbestimmung ergibt“, betonte Grabe.
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) rief zur Wachsamkeit auf. „Aber wir sind weit von einer Katastrophe entfernt“, sagte er am Mittwoch. Die Gesundheitsbehörden stuften das Gefährdungspotential insgesamt als gering ein. Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser seien gut aufgestellt und vorbereitet. So seien etwa Medikamente, die die Symptome mildern können, in ausreichendem Maße vorhanden.
Der Minister riet Menschen, die nach einem China-Aufenthalt oder nach Kontakt mit Personen aus der Region Symptome zeigten, nicht in die Arztpraxis zu gehen, sondern eher zum Telefonhörer zu greifen und Rat bei Kliniken oder im Gesundheitsamt zu suchen.