Volleyball SGL-Volleyballerinnen brauchen Trendwende

Langenfeld. · Das Team des Langenfelder Regionalligisten lieferte zuletzt enttäuschende Leistungen ab.

 Trainer Michael Wernitz versucht, seine Mannschaft bestmöglich zu motivieren.

Trainer Michael Wernitz versucht, seine Mannschaft bestmöglich zu motivieren.

Foto: RP/Ralph Matzerath (Archiv)

Erfahrung schützt nicht vor bitteren Überraschungen. Obwohl Michael Wernitz bereits seit mehr als zwölf Jahren die Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) trainiert und schon einige schwierige Phasen durchlebt hat, kann er sich über die aktuellen Auftritte bisweilen nur wundern. Zwar starteten die Langenfelderinnen mit viel Elan in die Meisterschaft und konnten die ersten fünf Spiele für sich entscheiden, doch dann ist ihnen die Energie abhanden gekommen. Nach den Niederlagen in den Spitzenspielen beim TuS Herten (2:3) und gegen den TSV Bayer Leverkusen II (1:3) war das 1:3 beim direkten Konkurrenten VoR Paderborn der vorläufige Tiefpunkt.

Wie bereits in den vergangenen Jahren, offenbarten die Langenfelderinnen eklatante Annahme-Schwächen. Dadurch konnte die junge Zuspielerin Carina Zandt die Bälle nur unpräzise verteilen und die Angriffe ließen jegliche Durchschlagskraft vermissen. „Wir haben leider eine Kettenreaktion gezeigt. Als es gar nicht mehr lief, hat das Team leider nicht zusammengehalten. Ich kam mir vor wie ein Dirigent von 13 Solistinnen, die alle nur ihr eigenes Ding machen – fürchterlich“, bemängelt Wernitz.

Immerhin: Die Zugänge sind eine Verstärkung. Erstens stabilisierte Anna Boytinck vom DT Ronsdorf den Mittelblock und harmoniert mit Silke Althaus. „Anna weiß ganz genau, was sie will und was sie kann. Sie ist vernünftig und zeigt klare Kante“, lobt Wernitz. Allerdings fällt Boytinck bis zur Winterpause mit einem Bänderriss aus, während auch Jil Molitor (Handgelenk) und Anne Schmittmann (Beruf) als Alternativen fehlen.

Nachdem Jana Nahrstedt in den vergangenen Wochen wegen eines Bandscheibenvorfalls passen musste, steht sie vor einer Rückkehr aufs Spielfeld. „Wir können auf sie bauen, weil sie sehr zuverlässig und vernünftig ist. Ich arbeite seit zwölf Jahren mit Jana zusammen und schätze an ihr, dass sie in der Sache streitet, ohne den Emotionen die Oberhand zu gewähren“, erklärt Wernitz. Schon mehrmals spielte Nahrstedt aufgrund ihres fortgeschrittenen Volleyball-Alters von 40 Jahren in der Sommerpause mit dem Gedanken, ihre Karriere zu beenden – doch sie entschied sich für ihre Leidenschaft.

Da die Langenfelderinnen zuletzt drei Niederlagen hintereinander hinnehmen mussten, rutschten sie mit 15 Punkten auf Rang vier ab. Während der Dritte VoR Paderborn (17) in Sichtweite liegt, haben sich der Zweite Herten (19) und der Tabellenführer Leverkusen (23) bereits abgesetzt. Wernitz wünscht sich, dass sich seine Spielerinnen die jüngsten Negativerlebnisse nicht zu sehr aufs Gemüt schlagen. „Wir dürfen uns nicht durch unsere erlittenen Enttäuschungen verunsichern lassen, sondern müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren“, fordert der Trainer.

Mit Nahrstedt will die SGL am Sonntag (15 Uhr) gegen den Sechsten SC Union Lüdinghausen (13 Punkte) die Trendwende schaffen. Allerdings haben die Gäste nach ihrem 3:1-Sieg über den SC 99 Düsseldorf viel Rückenwind. Der Coach warnt davor, die kommende Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. „Lüdinghausen hat viele junge und talentierte Mädels, die in Zeiten des Erfolges ihrem erfahrenen Trainer an den Lippen hängen und sehr viel Willen haben. Wir müssen diesen Gegner mit ganzer Kraft unter Druck setzen“, fordert Wernitz, der sich jetzt gerne mal wieder positiv überraschen lassen will.

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