Fruchtsaft-Hersteller Sexismus-Vorwürfe gegen „True-Fruits“ - Penis-Werbung sorgt für Ärger

Bonn/Berlin · Der Bonner Fruchtsaft-Hersteller „True Fruits“ steht wegen einer möglicherweise sexistischen Werbung zur Zeit stark in der Kritik. Nicht das erste Mal, doch das Unternehmen wehrt sich.

 "True Fruits"-Smoothies (Symbolbild)

"True Fruits"-Smoothies (Symbolbild)

Foto: picture-alliance/dpa-tmn/True Fruits

Eine provokative Werbung des Fruchtsaft-Herstellers True Fruits hat zu einer heftigen Kontroverse um Meinungsfreiheit und die Grenzen angemessener Werbung in den sozialen Netzwerken geführt. Während ein Teil der Netzgemeinde dem kleinen Unternehmen aus Bonn sexistische und fremdenfeindliche Werbung vorwarf, verteidigte ein anderer Teil die Werbung als ironisch und lustig.

Der Konflikt entzündete sich an einer Online-Werbung, bei der ein Penis aus Sonnenmilch auf der Schulter einer Frau zu sehen ist. True Fruits vertreibt ein Produkt, das zwar ein Frucht-Smoothie ist, aber aussieht wie Sonnenmilch und in einer entsprechenden Flasche verkauft wird. Das Unternehmen warf seinen Kritikern Hysterie vor und erklärte, es werde an seiner Werbung festhalten.

Die Firma hatte bereits zuvor mit Werbung mit sexuellen Anspielungen („Abgefüllt und mitgenommen“) sowie mit einem dunklen Smoothie („Kommt selten über die Grenze“) Anstoß erregt. Auf der Plattform change.org wurde bereits eine Petition gegen die Marketingkampagnen des Unternehmens gestartet. Der Deutsche Werberat in Berlin hat bislang keinen Anlass für eine Rüge gesehen.

Echte oder vermeintliche Grenzüberschreitungen in der Werbung hatten zuletzt mehrfach für öffentliche Debatten gesorgt. Dabei waren die betroffenen Firmen unterschiedlich damit umgegangen. Während die Handelskette Edeka ihren auch vom Werberat als männer- und frauenfeindlich eingeordneten Werbespot zum Muttertag im Netz ließ, zog die Baumarkt-Kette Hornbach einen als frauenfeindlich kritisierten Spot zurück. Ebenso handelten in früheren Fällen Lego, Astra und Heineken.

(dpa)
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