Schulstart in NRW: Rücksicht auf I-Dötze im Verkehr
Düsseldorf. Zum Schuljahresbeginn hat die Landesregierung alle Verkehrsteilnehmer zu besonderer Rücksicht auf ABC-Schützen aufgerufen. Grundschulkinder könnten Entfernungen und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen noch nicht richtig einschätzen, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch beim Start der diesjährigen Sicherheitskampagne „Brems Dich!
Schule hat begonnen“. Die Kleinen sollten möglichst zu Fuß zur Schule gehen - anfangs unterstützt durch die Eltern und später selbstständig. Außerdem sollten Kinder auch früh Verkehrsregeln beherrschen, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). „Das lernen sie nicht auf der Rückbank des Autos.“
2017 verunglückten nach Angaben des Innenministeriums in NRW 1082 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren auf dem Schulweg. Das war ein leichter Rückgang um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sechs Kinder kamen auf dem Schulweg ums Leben.
Wenn die Kinder im „Elterntaxi“ zur Schule gebracht werden, sollten sie in einigem Abstand zur Schule aussteigen - und zwar immer nur zum Bürgersteig, sagte der Präsident der Landesverkehrswacht NRW, Professor Jürgen Brauckmann. Er befürwortete „Elternhaltestellen“, die mittlerweile im Umfeld vieler Schulen eingerichtet worden seien. Dadurch entspanne sich die Verkehrssituation direkt an den Schulen. Weiterer Effekt: Die Kinder würden wenigstens noch einige Meter zu Fuß laufen und wacher werden.
Nach sechseinhalb Wochen Ferien begann am Mittwoch für die meisten der rund 2,5 Millionen Schüler und 198 000 Lehrer in Nordrhein-Westfalen wieder der Schulalltag. Die Einschulung der mehr als 156 000 Erstklässler darf auch an diesem Donnerstag stattfinden.
Der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) empfahl als Starthilfen nicht nur ein gesundes Frühstück und den richtigen Schulranzen, sondern auch den Schulweg vorher zu trainieren. Ein vollwertiges Frühstück sei eine wichtige Energiegrundlage für jeden Schultag, sagte der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau. „Bargeld, das dann in Süßigkeiten und Cola investiert wird, wäre der falsche Weg.“