Schüler pflanzen Bäume in Velbert Schüler verjüngen gebeutelten Wald

Neviges. · Im Kannebachtal pflanzten Nevigeser Kinder und Jugendliche Bäumchen.

 Unter der fachlichen Anleitung von Förster Peter Tunecke pflanzten gestern die Kinder der Gesamtschule Neviges kleine Weißtannen im unteren Bereich es Kannebachtales.

Unter der fachlichen Anleitung von Förster Peter Tunecke pflanzten gestern die Kinder der Gesamtschule Neviges kleine Weißtannen im unteren Bereich es Kannebachtales.

Foto: Ulrich Bangert

Ein buntes Gewusel herrschte am Freitagmorgen im Kannebachtal: Kinder aus fast allen Nevigeser Schulen waren gekommen, um den Wald durch 200 junge Bäume zu stärken. „Wir machen hier einen schönen Mischwald“, erklärte Peter Tunecke den aufmerksamen Schülern der neuen Gesamtschule. Zuvor machte der Diplom-Forstwirt auf die Bedeutung des Waldes aufmerksam: „Der Wald dient dem Klima, baut Kohlendioxid ab, speichert Wasser, dient unserer Erholung, wir können dort Vögel und andere Tiere beobachten.“

Im Kannebachtal hatte Sturm „Friederike“ Spuren hinterlassen und etliche Fichten umgerissen. „Einige Bäume haben wir stehen lassen, die werden später gefällt, weil wir wegen des Überangebotes auf dem Holzmarkt keinen Erlös erzielen können“, beschreibt der Förster den wirtschaftlichen Aspekt des Waldes und kommt auf den Standort am unteren Rand des Kannebachtales zurück: „Wir hoffen, dass hier mehr Wasser als am oberen Rand hinkommt, deshalb pflanzen wir an dieser Stelle Weißtannen. Die haben eine Pfahlwurzel, die an tiefere Wasserschichten kommt. Es ist wichtig, dass ihr die Pflanzen ganz tief reindrückt, anschließend sauber mit Erde abdeckt und gut mit einem Fuß antretet.“

In kleinen Gruppen wurden außerdem Douglasien, Küstentannen und Roteichen gesetzt. „Der Wald hat dadurch eine bessere Schutzfunktion.“ Weiter oben am Hang sind Jannik Neumann und Joell Kakotte dabei, Douglasien in die Erde zu stecken.

Fortsleute hatten die
Pflanzlöcher vorbereitet

Die Schüler der Windrather Talschule machen solche handwerkliche Tätigkeiten gerne. „Das ist mal was anderes. An der frischen Luft zu arbeiten macht Spaß.“ So ganz unbeschwerlich ist die Aktion nicht: Der steile Hang fordert die Kinder.

Wertvolle Vorarbeiten hatten die Forstleute der Technischen Betriebe Velbert (TBV) geleistet. Sie hatten die Pflanzlöcher vorgebohrt, damit es die Schüler leichter haben und damit die richtigen Abstände eingehalten werden. Zuvor wurde der Wildwuchs entfernt. „Hier war alles voller Brombeerranken“, erinnert sich TBV-Mitarbeiter Ekkehard Kramer, der den Waldorfschülern hilfreich zur Seite steht. „Damit sich die Bäume gut entwickeln, müssen wir im nächsten Jahr wieder ran und freischneiden. Am liebsten mit der Sense. Die verursacht im Gegensatz des Freischneiders mit Benzinmotor keinen Lärm, der die Tiere stört.“

Unterstützung gab es durch Bürgermeister Dirk Lukrafka, der seinen Dreiteiler gegen eine knallroten Arbeitsanzug tauschte. Mitglieder des Rates und Jugendparlamentes packten ebenfalls mit an, um zu zeigen, dass ihnen das Thema Klima und Umweltschutz wichtig ist. Wer so an der kühlen Herbstluft knapp über dem Gefrierpunkt tätig ist, der weiß ein heißes Getränk zu schätzen. Neben Früchtetee konnten sich die fleißigen Helfer mit heißem Apfelsaft aufwärmen. Sankt Martin ist gerade vorbei und so gab es zur Stärkung keine Weckmänner, sondern Wecktannen: Eine Velberter Bäckerei hatte den Teig des beliebten Gebäcks in Form eines Tannenbaums abgebacken.

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