Neviges Sammler erzählen in Neviges ihre Krippen-Geschichten

Neviges. · In der „Glocke“ gab es jetzt ganz unterschiedliche Darstellungen der Geburt Jesu zu sehen.

 Sygun Büchsenschuß und Heinz Hüßelbeck präsentierten in der „Glocke“ die Vielfalt an Krippendarstellungen, angefangen von Minaturen in einer Haselnuss bis zu üppigen Darstellungen mit Holzhütten und ganz vielen Figuren.

Sygun Büchsenschuß und Heinz Hüßelbeck präsentierten in der „Glocke“ die Vielfalt an Krippendarstellungen, angefangen von Minaturen in einer Haselnuss bis zu üppigen Darstellungen mit Holzhütten und ganz vielen Figuren.

Foto: Ulrich Bangert

„Die Begeisterung für Krippen kam wie angeflogen“, erinnert sich Heinz Hüßelbeck an den Beginn seiner Sammelleidenschaft. „Eine kleine Krippe in einer aus Kunststoff gegossenen Walnuss hat mich dann gepackt“, sagt der Nevigeser. Die Figürchen sollten in einer Velberter Gießerei hergestellt worden sein, sagte man ihm. Offenbar wurden Maria, Josef und das Christuskind für einen größeren Markt in Form gebracht. Heinz Hüßelbeck und seine Frau Sygun Büchsenschuß kommen viel herum: „In einem Klosterladen im Elsass haben ich genau die selben Figürchen entdeckt.“

Immer mehr Krippendarstellungen gesellten sich zu der Sammlung. Bei der Kleinsten muss man schon die Lupe zur Hand nehmen, um alles zu sehen. Das hochheilige Paar nebst Nachwuchs fanden Platz in einer halben Haselnuss. „Die haben wir in einer Werkstatt in Quedlinburg erstanden und konnten bei der Herstellung zusehen.“ Dagegen wirkt die Krippe in einer Streichholzschachtel aus dem Erzgebirge schon riesig.

Peruanische Krippe besteht
aus gefärbten Bananenblättern

Die inzwischen verstorbene Schwägerin brachte Heinz Hüßelbeck einige Krippen aus Südamerika mit. „Diese hier aus Peru besteht aus gefärbten Bananenblättern“, strahlt der Sammler und greift zu einer tomatengroßen Halbkugel: „Das ist eine ausgehöhlte Mohnkaspel. Die Figuren wurden aus aufgeweichten Mohnblättern modelliert.“ Den in Moskau und St. Petersburg erworbenen Figuren sieht man die russische Herkunft anhand ihrer Trachten sofort an. „Das ist die einzige Krippe, die auf keinen Fall nass werden darf“, sagt der Liebhaber der weihnachtlichen Volkskunst und hält ein taubeneigroßes, graues Etwas in der Hand, beim Umdrehen wird die Krippenszene sichtbar. „Das ist ein Salzkristall aus Norwegen.“

Heinz Hüßelbeck ist glücklich, dass Tochter Kerstin Hüßelbeck seine Leidenschaft nicht nur teilt, sondern sich auch etwas Außergewöhnliches einfallen lässt. „Diese Krippe ist essbar, alles was sie hier sehen ist Plätzchenteig, eingefärbt mit Lebensmittelfarbe oder es ist aus Schokolade.“ Ein Teil der Wiese mit den beiden darauf stehenden Schafen wurde von den jüngsten Besuchern bereits verputzt. „Als Erzieherin muss man sich schon mal was einfallen lassen“, begründet die Velberterin ihre Idee zur Krippe, die vernascht werden darf.

Heinz Hüßelbeck und Sygun Büchsenschuß sind den Kolpingfamilien Neviges und Velbert dankbar, die nicht nur beim Aufbauen tatkräftig zupacken, sondern viele Mitglieder motivierten, ihre Krippen auf der Ausstellung der Allgemeinheit vorzustellen. Die Weihnachtsdarstellungen werden von den Besitzern gehegt und gepflegt, sie wurden von Generation zu Generation weitergegeben und haben alle ihre Geschichten.

Die Großeltern erhielten die Krippe als Hochzeitsgeschenk

Der hochbetagte Franz Röwer hält die Krippe von seinen Großeltern in Ehren: „Meine Oma und mein Opa bekamen die Krippe zur Hochzeit geschenkt – das war 1880.“ Die Familie Schmitz baute eine Krippe aus Südtirol aus. „Das besondere daran ist, dass nicht die Heiligen Drei Könige dargestellt sind, sondern die Sternsinger.“ Sygun Büchsenschuß lenkt die Aufmerksamkeit auf die drei Buben in alpiner Tracht.

Auch die Franziskaner stellten ihre Krippenschätze vor. Bruder Dietmar Brüggemann holte eine Krippe aus den Kriegszeiten hervor: Handgemachte Figuren aus Pappmaschee, verstaut in einer Holzkiste, die passenderweise statt Maria und Josef ursprünglich mal Aachener Printen beherbergte. Pater Peter Fobes kann ganz geschickt mit dem Schnitzmesser umgehen, davon zeugen die fein herausgearbeiteten Gesichter der Weihnachtsszenerie.

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