Fahrplanwechsel am 15. Dezember S 1 fährt ab Sonntag mit neuer Taktstruktur

Hilden/Solingen. · Alter und neuer Betreiber der S 1, DB Regio, sichert sich Personalstamm an Lokführern.

 „VRR-Grün“ statt „DB-Rot“: Pendler und Reisende, die regelmäßig mit der S-Bahn 1 zwischen Solingen oder Hilden und Düsseldorf unterwegs sind, haben sich an die modernisierten Züge im grün-grauen Design gewöhnt.

„VRR-Grün“ statt „DB-Rot“: Pendler und Reisende, die regelmäßig mit der S-Bahn 1 zwischen Solingen oder Hilden und Düsseldorf unterwegs sind, haben sich an die modernisierten Züge im grün-grauen Design gewöhnt.

Foto: Zelger, Thomas

Nur noch in Ausnahmefällen waren in jüngster Zeit auf der S-Bahn-Linie 1 Züge in dem für Deutsche Bahn typischen roten Design unterwegs. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember verkehren zwischen Solingen und Dortmund nur noch die modernisierten, mit freiem WLAN ausgestatteten und im grün-lichtgrauen Look neulackierten Fahrzeuge vom Typ ET 422 – alles im Auftrag des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), der die 48 S-Bahn-Fahrzeuge gekauft hat, um sie eigentlich ab Sonntag vom privaten Unternehmen Keolis als neuem Betreiber der S 1 und S 4 (Unna – Dortmund-Lütgendortmund) fahren zu lassen.

DB Regio bleibt bis mindestens Ende 2021 verantwortlich

Stattdessen aber bleibt die
DB Regio NRW bis mindestens Dezember 2021 für die beiden S-Bahn-Linien verantwortlich. Im September erst hatte der VRR den Vertrag mit Keolis Deutschland gekündigt, weil der Eurobahn-Betreiber bis zu diesem Zeitpunkt die Hälfte der notwendigen Planstellen nicht hatte besetzen können. Um einen zuverlässigen Nahverkehr sicherzustellen, wurde eine Notvergabe beschlossen.

„Dieser einmalige Vorgang war eine große Herausforderung, die wohl nur ein so großes Unternehmen wie die Deutsche Bahn bewältigen kann“, sagt Dirk Pohlmann, DB-Pressesprecher für Nordrhein-Westfalen. Innerhalb der zwei Monate wurde der Personalstamm gesichert, damit alle Züge laut Fahrplan unterwegs sein können. „Zu dem Zeitpunkt der Vertragskündigung mit Keolis war noch kein Lokführer gewechselt“, führt Pohlmann weiter aus. Einige Mitarbeiter wären vom neuen S1-Betreiber übernommen worden, jetzt bleiben sie bei der DB Regio angestellt. „Zudem wurden schon geplante Versetzungen von Kollegen in andere Bereiche zurückgestellt“, erklärt der Bahn-Sprecher. Gleiches gelte für den eigentlich für den zum Jahreswechsel vorgesehenen Überstunden-Abbau, fügt er hinzu.

Dass die Notvergabe derart reibungslos über die Bühne gehen konnte, lag aber auch an der vorhandenen Fahrzeugflotte, die der VRR statt Keolis nun der DB Regio zur Verfügung stellt. „Wir werden die S-Bahn-Linien 1 und 4 in Kürze neu ausschreiben“, sagt Sabine Tkatzik, Pressesprecherin des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr.

Ungeachtet der Notvergabe greifen zum Fahrplanwechsel einige Änderungen auf der S 1, die Pendler und Reisende aus Solingen oder Hilden auf den ersten Blick nicht betreffen.

Verstärkerzüge nach und von Düsseldorf bleiben erhalten

Die Züge verkehren von und nach Duisburg über Düsseldorf an Wochentagen wie bislang im 20 Minuten-Takt, in den Abendstunden und am Wochenende alle halbe Stunde. Auch die Verstärkerzüge im Berufsverkehr – morgens nach Düsseldorf und nachmittags zurück – bleiben erhalten.

Im weiteren Streckenverlauf allerdings greift eine neue Taktstruktur. Zwischen Duisburg und Essen wird montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr ein 30 Minuten-Takt gefahren, auf dem verbleibenden Abschnitt bis Dortmund sogar ein Viertelstunden-Takt. Die Änderungen seien nachfrageorientiert gesteuert worden und keine Reaktion auf die hohe Zahl an Verspätungen auf der S 1. „Wir hoffen, damit die Qualität zu verbessern“, erklärt Sabine Tkatzik. „Wenn die Züge durch die drei unterschiedlichen Taktungen gleichzeitig auch pünktlicher werden, haben wir einen positiven Nebeneffekt erreicht.“

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