Ruhrkonferenz: Landesregierung beschließt 20 Themenforen
Essen (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalen will seinem seit Jahrzehnten kriselnden Ballungszentrum Ruhrgebiet mit einem groß angelegten Hilfsprojekt neue Impulse geben. Dazu werde die als mehrjähriger Prozess angelegte Ruhrkonferenz gestartet, beschloss am Freitagabend die Landesregierung bei einer auswärtigen Sitzung auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zollverein in Essen.
Geplant sind Projekte und Vorschläge in 20 „Themenforen“ wie Arbeitsplatzsicherung, Qualität von Pflege, Bildungschancen für Kinder oder Bekämpfung von Clan-Kriminalität.
Verantwortlich sind jeweils ein Minister oder ein Staatssekretär zusammen mit einer Persönlichkeit mit Bezug zum Ruhrgebiet - etwa dem Fußballer Christoph Metzelder oder dem Arbeitsdirektor von ThyssenKrupp, Oliver Burkhard.
„Ziel des Vorhabens ist es, die Region Ruhr zu einer erfolgreichen, wettbewerbsfähigen und lebenswerten Metropolregion im digitalen Zeitalter zu entwickeln - mit neuen Perspektiven für die gesamte Region“, hieß es in einer Mitteilung. „Die Ruhr-Konferenz ist ein Prozess, um die Potenziale der Region und die Chance zum Wohle des Ruhrgebiets, aber auch des ganzen Landes Nordrhein-Westfalen, zu nutzen“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nach der Sitzung.
Historisches Vorbild ist die „Ruhrkonferenz“ 1988 des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU). Aber auch der einstige NRW-Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) hatte schon 1979 zu einer Ruhrkonferenz geladen.
Im Themenforum „Chancen, Vielfalt, Aufstieg“ lautet die Leitfrage beispielsweise „Wie gelingt Integration?“. Unter der Leitung von Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) und dem Leiter der Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren, Suat Yilmaz, soll es um die Förderung junger Talente gehen. Anhand gelungener Beispiele soll gezeigt werden, dass die kulturelle Vielfalt des Ruhrgebiets „ein Motor für die Entwicklung der Region sein kann“.