Neviges Rote Hände aus Neviges klagen Lage der Kindersoldaten an

Neviges. · Gesamtschüler haben sich mit der Lage von Kindern im Nordirak beschäftigt.

 Als Zeichen gegen die Gewalt an Kindern übereichte Felicitas Bajorat die „roten Hände“ an den Landtagsabgeordneten Martin Sträßer.

Als Zeichen gegen die Gewalt an Kindern übereichte Felicitas Bajorat die „roten Hände“ an den Landtagsabgeordneten Martin Sträßer.

Foto: Ulrich Bangert

„Na also, digitaler Unterricht funktioniert doch“, sagte der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer, als er am Freitag am „Red Hand Day“ der Gesamtschule Neviges jede Menge rote Hände in Empfang nahm. Die hatten die Schüler der fünften und sechsten Klassen zuhause gemalt oder fotografiert und anschließend über das Internet an ihre Schule geschickt. „Im Rahmen unseres Aktionstages am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, haben wir ein Projekt zu dem Thema Gewalt und Frieden durchgeführt“, so die Geschichtslehrerin Nana Münnich. In Zusammenarbeit mit der Velberter Ortsgruppe von „terres des hommes“ hatte die Fachkonferenz Gesellschaftslehre im digitalen Unterricht über das Problem der Kindersoldaten informiert. „Im Nordirak wurden durch den Islamischen Staat Kinder gezwungen, als Kämpfer, Spione, Selbstmordattentäter oder Hilfskräfte zu dienen. Anschließend sind sie immer noch einem unvorstellbaren Ausmaß an Gewalt ausgesetzt“, beschreibt Beatrix Sich, Nevigeser Aktivistin des Kinderhilfswerks „Erde der Menschen“, die verzweifelte Lage der Kindersoldaten dort.

Bürgermeister Dirk Lukrafka zeigte sich erschüttert über die Schicksale. Um die Politik aufzurütteln, schlug er vor, die roten Kinderhände aus Neviges den Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese und Peter Beyer sowie dem Europaabgeordneten zukommen zu lassen. Die stellvertretende Bürgermeisterin Esther Kanschat war beeindruckt: „Die Schüler haben jetzt selber eine schwere Zeit, da ist es besonders toll, dass sie sich mit den Problemen anderer Kinder beschäftigen. Das wünsche ich mir von den Erwachsenen auch.“

Für Felicitas Bajorat war es eine große Ehre, die 200 Paar roten Hände, die mit Wünschen versehen waren, an die Politiker überreichen zu dürfen. Die Sechstklässlerin war ein wenig aufgeregt, als sie ihre Rede verlas: „Jedes Kind sollte das Recht haben, in Frieden aufzuwachsen und glücklich zu sein.“

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