Tennis Rochusclub sieht sich gut gerüstet

Die Düsseldorfer hoffen trotz eines Mini-Etats auf den Klassenerhalt in der Tennis-Bundesliga. Im Mai ist Saisonstart.

 Pablo Andujar hält dem Rochusclub seit Jahren die Treue.

Pablo Andujar hält dem Rochusclub seit Jahren die Treue.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Gut, dass Detlev Irmler die Kader-Planungen für die Tennis-Bundesligasaison 2022 bereits abgeschlossen hat. Der Teamchef des Rochusclubs ist wegen einer Corona-Erkankung derzeit kaum in der Lage, etwas für den Klassenerhalt des Traditionsvereins zu tun. Und da gibt es noch jede Menge Arbeit. „Das Team steht. Jetzt müssen wir die Finanzierung sicherstellen“, verrät Irmler. „Aktuell steht die Saison noch auf tönernen Füßen. Der Etat ist noch nicht gesichert. Wir brauchen noch dringend Sponsoren.“ Dabei plant Irmler mit einem Etat, den anderen Bundesligisten nur ein mildtätiges Lächeln auf die Lippen zaubert. „Womit ich für den gesamten Kader rechne, geben andere für einen einzigen Spieler aus“, so Irmler.

Pablo Andujar ist
der „ewige“ Düsseldorfer

Und doch ist er mit seiner Vorarbeit in Sachen Spielerverpflichtung ganz zufrieden. Mit großen Summen kann er zwar nicht locken, aber mit seiner Expertise, seiner Menschlichkeit, Freundschaft, großem Teamgeist und dem hohen Wohlfühlfaktor, den der Rochusclub bietet. So stehen uralte Bekannte im aktuellen Erstligakader, und so einige junge, aufstrebende Talente.

Allen voran Pablo Andujar. Der inzwischen 36-Jährige Spanier spielt in seiner 14. Saison hintereinander für die Düsseldorfer. Der Mann aus Cuenca könnte woanders mehr verdienen, ist aber wegen Irmler der „ewige“ Düsseldorfer. „Mit Pablo bin ich ganz eng befreundet. Wir stehen ständig in Kontakt“, so Irmler. „Unser Konatkt beschränkt sich nicht nur auf Tennis. Ich war auch auf seiner Hochzeit.“ Und Andujar hat auch nicht vergessen, dass Imler an ihm festhielt, als er sich im März 2016 einer Ellbogenoperation unterziehen musste, die seiner Karriere einen herben Dämpfer verpasste. Andujar hatte schon vor der Operation nicht mehr spielen können, die ehemalige Nummer 32 der Weltrangliste fiel sogar aus dem internationalen Ranking heraus.

Irmler beeindruckte das nicht, Andujar stand im Rochusclub-Aufgebot. Als Andujar wieder den Schläger schwingen konnte, erhielt er ein paar Einsätze und spielte sich auch so wieder in Form für den Turnierzirkus. Das und viele andere Irmler‘sche Freundschaftsdienste zahlt Andujar zurück. Ähnliches gilt für Roberto Carballes-Baena und Jaume Munar. „Ich bin mit der spanischen Gruppe freundschaftlich verbunden, so dass sie auch für einen Kompromiss spielen“, so Irmler. Das gilt besonders für Filip Horansky. Für den Slowaken ist Irmler eine Art „Ersatzvater“.

Neu im Team sind der Italiener Andrea Pellegrinoist und der Kolumbianer Daniel Elahi Galan (beide 25). Letzterer kam auf Empfehlung von Rochusclub-Coach Fabio Gonzalez. „Fabio kennt Daniel schon lange. Ansonsten hätte ich Daniel auch nicht genommen. Ich möchte keine Söldner im Team, sondern nur Spieler, die persönliche Verbindungen zum Rochusclub haben“, macht der Teamchef klar. Die haben auch die junge deutschen Spieler wie Mats Rosenkranz, Henri Squire, Mika Berghaus und Max Terbuyken. Rosenkranz und Squire traut der Teamchef einiges zu. „Henri hat bereits die Qualitäten eines Top-150-, vielleicht sogar eines Top-100-Spielers. Er muss es nur noch auf den Platz bringen“, so Irmler. „Mats gehört zu den Scharfschützen. Da knallt es nur, wenn er spielt.“

Mit diesen Akteuren und noch einigen mehr geht Irmler in die Saison. „Die ersten fünf sind Top-100-Spieler in der Weltrangliste. Damit sind wir absolut konkurrenzfähig“, meint der Teamchef. „Sicher ist aber nichts, denn anders als früher, als man schon vor der Saison die beiden Absteiger kannte, gibt es keine Außenseiter mehr.“

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