Stadt soll sich bei Suche nach Beigeordnetem Zeit lassen

Zwei Ratsfraktionen stellen sich gegen Forderung der SPD.

Grevenbroich. Die Stadt soll sich mit der Ausschreibung für einen neuen Beigeordneten noch Zeit lassen. Dass fordern die Aktiven Bürger und die Wählergemeinschaft „Mein Grevenbroich“. Die beiden Ratsfraktionen sprechen sich dafür aus, den frei werdenden Posten erst im kommenden Jahr neu zu besetzen.

Stadt soll sich bei Suche nach Beigeordnetem Zeit lassen
Foto: ABG/MG

In diesem Jahr verlässt der Technische Beigeordnete Werner Hoffmann das Rathaus, nächstes Jahr geht die Beigeordnete Barbara Kamp. Künftig soll auf eine der hoch dotieren Stellen verzichtet werden. Die SPD drängt darauf, den Posten schon in diesem Jahr neu zu besetzen. Sie reklamiert das Vorschlagsrecht für sich.

Das trifft auf die Kritik der Aktiven Bürger: „Eine hoch dotierte Beigeordnetenstelle ist kein Parkplatz für Parteigenossen“, erklärt Vorsitzender Rolf Göckmann. Die Qualifikation und nicht das Parteibuch sei entscheidend. Göckmann regt vor diesem Hintergrund an, eine Findungskommission zu gründen, die mit jeweils einem Vertreter jeder Ratsfraktion besetzt werden müsse: „Sie muss sich mit den Bewerbern auseinandersetzen. Es gilt, einen Fachmann zu finden, der weder durch personelle noch persönliche Bindungen in seiner Entscheidungsfreiheit eingeengt ist.“

Ähnlich argumentiert „Mein Grevenbroich“: „Bei der Ausschreibung einer solchen Schlüsselposition für unsere Stadt geht es nicht darum, dass sich die Parteien proportional wiederfinden, sondern es geht ausschließlich um den besten Mann oder die beste Frau“, sagt Fraktionschef Thomas Wiedenhöfer. Er spricht sich für ein gemeinsames Ausschreibungs- uns Auswahlverfahren unter Beteiligung aller Fraktionen aus. Dies sei ein positives Signal an die Bürger, „dass nicht die politische Farbenlehre, sondern ausschließlich die Entwicklung unserer Stadt im Zentrum des Handelns steht“.

Sowohl die Aktiven Bürger als auch „Mein Grevenbroich“ sprechen sich dafür aus, die Beigeordnetenstelle erst im kommenden Jahr neu auszuschreiben — es gebe keine Notwendigkeit, den Posten schon diesem Sommer zu besetzen. Damit könne bereits im Haushalt 2015 ein Einspareffekt erzielt werden.

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