Rotes Kreuz im Rhein-Kreis Video im Internet wirbt für mehr Respekt für die Rettungskräfte

Rhein-Kreis · Der Clip ging am Mittwoch online und wurde sofort ein Hit.

 Mit ihrem Video setzten die Mitglieder des DRK ein Zeichen gegen Angriffe auf Rettungskräfte.

Mit ihrem Video setzten die Mitglieder des DRK ein Zeichen gegen Angriffe auf Rettungskräfte.

Foto: DRK

. Eigentlich wollen sie nur helfen und in manchen Fällen sogar Leben retten. Doch anstatt Respekt und Unterstützung für ihre Arbeit zu erfahren, werden Rettungskräfte auch im Rhein-Kreis Neuss immer wieder Opfer von verbaler und physischer Gewalt. „Es ist Zeit, dass die Betroffenen sich zu Wort melden“, sagt Marcel Offermann, Leiter der DRK-Lehrrettungswache Rommerskirchen. So entstand die Idee, einen Video-Clip zu drehen, in dem Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes mehr Respekt für ihre Arbeit einfordern. Das fertige Produkt wurde am Mittwoch online gestellt – und ging sofort viral.

2018 wurden 16 Übergriffe
auf Rettungskräfte gemeldet

Überraschend: Die doch ernste Botschaft wird in dem 58-sekündigen Clip unterhaltsam transportiert. So tanzen DRK-Mitarbeiter aus Neuss, Grevenbroich und Rommerskirchen gelöst zum Song „Respect“ von der 2018 verstorbenen Sängerin Aretha Franklin. Zwischen den Tanzschritten werden immer wieder kurze Sequenzen eingespielt, in denen drei verschiedene Störer-Typen charakterisiert werden: Der „Selfie-Typ“, der schlimme Unfälle auf seinem Smartphone festhalten möchte. Der „Flaschen-Typ“, der die Retter mit gläsernen Trink-Gefäßen bewirft – und der Messer-Typ, der die Einsatz-Kräfte sogar bewaffnet attackiert. Die Botschaft, die auch in Schrift-Form in die Kamera gehalten wird: „Wir stehen zu dir, steh du zu uns!“

„Ich hatte jede einzelne Szene schon im Kopf“, sagt Marcel Offermann. Doch für den Schnitt und die Produktion suchte sich das Deutsche Rote Kreuz professionelle Hilfe. Nun herrscht große Zufriedenheit über das End-Produkt und die positive Resonanz. Nach Angaben des Rhein-Kreises wurden im Jahr 2018 – in den Jahren davor wurde noch nicht Statistik geführt – 16 Übergriffe auf Rettungskräfte gemeldet. Sieben Mal blieb es bei Beleidigungen, in zwei Fällen mussten die Sanitäter im Krankenhaus behandelt werden. Die Dunkelziffer – vor allem bei Pöbeleien, die ignoriert und nicht angezeigt werden – sei aber wohl deutlich höher. Auch Offermann und seine Kollegen haben reichlich Negatives zu berichten. So seien sie bereits mit Gläsern angegriffen und geschlagen worden. Der Clip ist auf der Video-Plattform YouTube unter dem Suchbegriff „DRK Respect“ zu finden. jasi

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