Parteien rufen zu einer Demo gegen „Pegida“ auf

Die Grünen machen gegen die Bewegung mobil und erhalten Unterstützung durch CDU und SPD.

Neuss. Die Grünen wollen der „Pegida“-Bewegung — die Abkürzung für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ — keinen weiteren Nährboden bieten. Es sei wichtig, „dass auch wir Neusser uns gegen diese Art von Hetze wehren und offen Farbe bekennen“, sagt Grünen-Sprecherin Susanne Benary-Höck.

Sie fordert deshalb die Neusser Bürger auf, sich in möglichst großer Zahl an der Gegen-Demonstration zu beteiligen, die am Montag, 12. Januar, vom überparteilichen Bürgerbündnis „Düsseldorfer Appell“ geplant ist. An dem Tag hat der Düsseldorfer Ableger der „Pegida“, die „Dügida“, eine Demonstration in der Landeshauptstadt angemeldet.

Die Neusser CDU unterstützt den Aufruf der Grünen. „Die ,Pegida’-Demonstrationen sind kein einmaliges Strohfeuer“, sagt CDU-Parteichef Jörg Geerlings. „Ignorieren geht nicht mehr. Man muss Flagge zeigen.“ Erst recht, wo in Neuss das Miteinander der Religionen und Kulturen gut funktioniere. „Ich war selbst noch am ersten Weihnachtstag mit muslimischen Vertretern zusammen“, so Geerlings. „Wir sollten also deutlicher das Positive an dem Zusammenleben mit anderen Kulturen herausstellen.“ Dann hätten diejenigen, die fremdenfeindliche Stimmung verbreiteten, keine Chance, Anhänger zu finden.

So sieht das auch Michael Ziege, stellvertretender Vorsitzender der SPD. „Der Vorwurf der Islamisierung, den die ,Pegida’ immer anführt, ist an den Haaren herbeigezogen“, sagt er. „Für uns ist das eine Vereinigung von rechtsgesinnten Bürgern.“ Daher befürworteten die Neusser Sozialdemokraten den Aufruf der Grünen.

Die Neusser FDP will sich nicht eindeutig positionieren. Die „Pegida“-Bewegung sei aus einer kleinen Gruppe heraus entstanden, die ihren Unmut deutlich gemacht habe. Mittlerweile seien die verschiedenen Strömungen innerhalb der Demonstranten nicht mehr klar zu erkennen. „Wir wollen den Leuten zunächst einmal zuhören und schauen, was sie zu sagen haben“, erklärt Parteichef Michael Fielenbach. „Das heißt, wir werden uns an keiner Gegen-Demo beteiligen.“

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