Norf: Vierte Gesamtschule feiert ihre offizielle Gründung

Ministerin Sylvia Löhrmann war prominentester Gast.

Norf: Vierte Gesamtschule feiert ihre offizielle Gründung
Foto: woi

Norf. Genau 150 Tage nach dem Ende der Sommerferien hat die Gesamtschule in Norf am Freitag offiziell ihre Gründung gefeiert. Rund 130 Gäste waren dazu in die Aula der auslaufenden Realschule Norf gekommen, deren Gebäude die neue Gesamtschule nach und nach übernehmen wird.

Prominentester Gast war NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Sie stellte die neue Schule in einen landesweiten Zusammenhang. „In diesem Schuljahr sind 54 neue Schulen in NRW an den Start gegangen”, sagte Löhrmann. Möglich mache dies der „Schulfrieden”, den die rot-grüne Koalition und die oppositionelle CDU in NRW zusammen geschlossen haben. „Das ist eine wichtige Weiterentwicklung für unsere Schullandschaft. Und die zeigt sich besonders in Neuss”, sagte die Ministerin.

Ähnlich hatte es der stellvertretende Bürgermeister Thomas Nickel (CDU) in seiner Rede zusammengefasst: „Wir können stolz darauf sein, dass in den vergangenen Jahren in Neuss so viele Schulen des längeren gemeinsamen Lernens entstanden sind.”

Auch in Neuss gibt es einen „Schulfrieden” — einstimmig beschlossen am 19. Juni 2013 im Schulausschuss. Bestandteil waren die Gründung der vierten Gesamtschule in Norf und der zweiten Sekundarschule an der Weberstraße. Beide haben im August 2014 den Schulbetrieb aufgenommen. Zuvor waren 2011 die dritte Gesamtschule in der Nordstadt und 2013 die erste Sekundarschule an der Gnadentaler Allee an den Start gegangen.

„Eine neue Schule ist immer auch eine Chance etwas Neues aufzubauen”, sagte Löhrmann. Das betonten auch die Elternvertreterinnen Esther Natschack und Hanna Heck in ihrer Rede: „Andere Eltern haben nicht verstanden, warum wir unser Kind an einer Schule anmelden, die es noch gar nicht gibt. Aber wir haben unsere Entscheidung nicht einen Tag bereut.”

Eine tolle Geste kam von der vermeintlichen Konkurrenz. Jede der drei anderen Neusser Gesamtschulen und das benachbarte Gymnasium Norf waren mit einem musikalischen Beitrag Teil der Feier. „Das ist ein tolles Zeichen dafür, dass sie hier ein kooperatives Verhältnis pflegen”, freute sich Löhrmann.

Die Schulministerin überreichte den Schülern als Geschenk ein Buch — „Lesen ist immer gut“ — und holte sie für ein Gruppenfoto auf die Bühne. Die Eltern ermutigte sie: „Hören Sie ihren Kindern zu, was in der Schule so los ist. Und sprechen Sie viel mit den Lehrern. Dann kann der Schulalltag gelingen.“ Gute Pädagogik könne eine Ministerin nicht verordnen, sagte Löhrmann: „Sowas muss vor Ort wachsen. Ich bin zuversichtlich, dass es Ihnen gemeinsam gelingt.“

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