Zwei CDU-Sieger und ein Nachrücker-Kandidat der SPD

Gröhe sieht im Neusser Ergebnis Vorlage für Kommunalwahl / Krützen verpasste Listenplatz.

Neuss. Kurz war die Nacht für viele — nicht zuletzt für CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. Am späten Abend sah man ihn überschwänglich auf der Berliner CDU-Bühne zu den Klängen von „An Tagen wie diesen“ rocken. Neben zahllosen Interviews hatte er auch Zeit für einen Gruß an seine Neusser Wähler. „Riesig“ sei seine Freude, agte er und, ganz CDU-Vorsitzender des Rhein-Kreises Neuss: „Eine tolle Vorlage für die Kommunalwahl 2014.“ Wann Gröhe den Abend beendete, ist unbekannt, sein erster Termin gestern allerdings nicht: 6.40 Uhr, Frühstücksfernsehen.

Der Sieger des Wahlkreises 110, Ansgar Heveling (CDU), bekannte am Montag, er sei nach wie vor von dem Ergebnis überwältigt. „Ich habe den besten Erststimmenzuwachs am Niederrhein.“ Und wie geht es weiter in Berlin? Was hält er von einer großen Koalition? Natürlich hält Heveling sich zurück. „Das besprechen wir erstmal am Dienstag auf der Fraktionssitzung in Berlin.“

Enttäuscht zeigte sich der SPD-Kandidat im Wahlkreis 108, Klaus Krützen, der nur knapp einen Listenplatz verpasste. „Um 4 Uhr in der Nacht habe ich die Nachricht bekommen. Jetzt gilt es abzuwarten, denn ich bin der erste Nachrücker, falls ein Kandidat aus NRW abspringt. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis für die SPD in meinem Wahlkreis zufrieden.“

Nun freut er sich jedenfalls, wieder mehr Zeit für die Familie zu haben. Die kenne ihn ja fast nur noch von den Wahlplakaten. Und auch er stellt sich die Frage nach einer großen Koalition — und zeigt sich zwiegespalten. Krützen betonte gestern: „Ich möchte es eigentlich nicht. Aber ich fürchte, es bleibt der SPD gar nichts anderes übrig.“

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