"Wetter und Atmosphäre waren fantastisch und Jogis Jungs haben für ein Fußballfest gesorgt. Besser ging’s nicht", sagte Markus von Werden, Organisator des Public Viewings am Rennbahn-Park. Dort feierten knapp 7500 Besucher die Tore von Poldi & Co.

"Mehr Leute dürften wir auch nicht hineinlassen, es herrschte absoluter Ausnahmezustand", freute sich Bernd Altwasser vom Orga-Team. Aufgrund der tollen Stimmung entschied sich die Partyband "Die Atzen" nach ihrem Auftritt vor dem Spiel der DFB-Elf sogar noch zu einer spontanen Zugabe nach dem Schlusspfiff.

Auch die Einzelhändler in der Innenstadt strahlten: Die WM-Fanartikel fanden reißenden Absatz. Ob Schals, Fahnen oder Mützen - der schwarz-rot-goldene Fußball-Schmuck war der Renner an den Kassen. Für Extrem-Fans gibt es sogar einen Grill in Farbe und Form eines überdimensional großen Fußballs oder den original WM-Rasen zum selber Pflanzen in Dosen.

Verkaufsrenner waren bislang die Außenspiegel-Überzieher. "Wir hatten davon sehr viele, aber seit Ende der vergangenen Woche sind alle ausverkauft", berichtet AliciaPerez-Alvarez vom Discounter Dollar City.

Auch Karl-Heinz Steinisch vom Hoppla-Markt hat diese Erfahrung gemacht: "Die Deutschland-Außenspiegel-Überzieher waren direkt weg." Außerdem seien Hawaii-Ketten und die Auto-Fahnen besonders gefragt.

Wie Hans-WilliArnold, Pressesprecher der Polizei, mitteilte, dürfen die Neusser Fans mit den kleinen Flaggen und auch mit den Spiegel-Überziehern vorbehaltlos ihre Autos schmücken.

Anders als in einigen anderen Städten und trotz der Gefahr fürs Gehör sei in Neuss zudem das Tröten mit der Vuvuzela erlaubt. Auch Hup-Konzerte und das Einschalten des Warnblinkers werden von der Polizei geduldet - zumindest bei Auto-Korsos oder in der Nähe von Fanaufläufen wie beispielsweise am Rennbahn-Park.

"Die Polizeibeamten müssen aber von Fall zu Fall entscheiden. Sie haben einen gewissen ErmessensspielraumWenn sich jemand über Ruhestörung beschwert, müssen wir eingreifen", sagt Arnold.

Auch Alkohol am Steuer sei ebenso wie das Überfahren von Stoppschildern oder roten Ampeln eine Ordnungswidrigkeit und werde konsequent geahndet, denn: "Bei aller Freude und Feierei muss die Sicherheit im Straßenverkehr gegeben sein."

Dies sei bei den vereinzelten kleineren Autokorsos, die sich am Sonntagabend überwiegend über die größeren Hauptstraßen und durch die Innenstadt bewegten, durchweg der Fall gewesen. Arnold: "Vor, während und nach dem Deutschland-Spiel wurde zwar ausgelassen aber auch erstaunlich friedlich gefeiert. Es gab keine Zwischenfälle. So kann es weitergehen."