Wirtschaft: Mitarbeiter bangen um ihren Job

Bei Hydro in Neuss wird die Produktion von Aluminium um 13 Prozent heruntergefahren.

Neuss. Müssen die 650 Mitarbeiter der Neusser Aluminiumhütte von Hydro um ihren Job bangen? Der Konzern hat entschieden, Ende Januar die Jahresproduktion von Aluminium, die so genannte Elektrolyse, allein in Neuss von 230 000 um 30 000 Tonnen pro Jahr zu verringern. Das ist eine Kürzung um 13 Prozent. Firmenweit soll die so genannte Primärerzeugung von Aluminium um 170 000 Tonnen reduziert werden - das sind 10 Prozent.

Firmensprecher Michael Peter Steffen betont zwar, dass aktuell keine Arbeitplätze von der Konzernmaßnahme betroffen seien, sagt aber auch: "Das ist ein Alarmsignal." Diese Einschätzung bezieht sich offensichtlich nicht nur auf die bereits angekündigte Schließung der alten Søderberg-Öfen, der Produktionskürzungen bei Søral in Norwegen und der jetzt damit verbundenen konzernweiten Kürzungen der Aluminium-Produktion um 170 000 Tonnen.

Vielmehr lässt der Blick in die Zukunft des Vorstands aufhorchen: "Die Hütte in Neuss steht deutlich am oberen Rand der Kostenkurve", erklärt Hilde Merete Aasheim, Hydro-Vorstand für das Geschäftsfeld Aluminium Metal. Und sie wird noch deutlicher: "Angesichts der hohen Stromkosten in Deutschland und des sehr schwachen Aluminiummarktes werden wir weiterhin unsere verbleibende Erzeugungskapazität in Neuss und an all unseren anderen Hütten weltweit abwägen."

Dass sich die drastische Verringerung der Erzeugung nicht unmittelbar auf die Arbeitsplätze niederschlägt, hat laut Steffen mit dem "am wenigsten arbeitsintensiven Prozess" der Aluminiumerzeugung zu tun. Kurzfristig sei es sogar denkbar, dass zur Reduzierung der Produktionsphase mehr Arbeitskräfte benötigt werden.

Die konzernweiten Abschaltungen seien zur Häfte erfolgt und sollen bis Ende März abgeschlossen sein.

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