Willkommen in Kaarst, Baby

Neue Fachstelle: Frühe Hilfen will Begrüßungspaket für Eltern und Babys bekannter machen.

Kaarst. Das Jugendamt Kaarst beteiligt sich mit den Jugendämtern des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Grevenbroich an der neuen Fachstelle Frühe Hilfen, die zum 1. August ihre Arbeit aufnehmen soll. Sie begleitet junge Eltern von der Schwangerschaft bis zum vierten Lebensjahr des Kindes.

Eine Maßnahme des Projektes ist das Baby-Begrüßungspaket. Es ist seit zwei Jahren erhältlich, doch erst seit Februar 2010 wird es von der Kinderkrankenschwester Miriam Hoffmann von der Evangelischen Jugend- und Familienhilfe an die Mütter und Väter verteilt.

Dafür besucht Hoffmann die Familien zu Hause. Seit ihrem Dienstantritt wurden 139 Geburten in Kaarst gemeldet. Die Hälfte der Familien hat - meist nach einem Anschreiben durch Miriam Hoffmann - einen Termin mit der 33-Jährigen vereinbart. "Ich besuche die Familien, wenn die Kinder zwischen vier und acht Wochen alt sind", berichtet Hoffmann.

Zwischen einer und eineinhalb Stunden verbringt sie bei der Mutter, in manchen Fällen ist auch der Vater mit dabei. "Zuerst erzählen mir die Eltern von den Umstellungen in ihrem Leben, die der Nachwuchs mit sich bringt. Über den Inhalt des Begrüßungspakets kommen wir dann tiefer ins Gespräch", so Hoffmann.

Das Paket beinhaltet Broschüren über Kindergesundheit, Schlafen, Pflege und Ernährung, liefert Informationen zu Beratungs- und Betreuungsangeboten. Als Geschenke gibt es einen Rauchmelder und das Buch "Kochen für Babys".

Bei noch laufenden Anschreibeverfahren konnte zu 32 Familien kein Kontakt hergestellt werden. 13 Familien hatten das Besuchsangebot abgelehnt oder den Kontakt abgebrochen. "Das Begrüßungspaket ist freiwillig. Jeder darf also entscheiden, ob er Kontakt und Begleitung möchte oder nicht", sagt Jugendamtsleiterin Ute Schnur. "Es darf deshalb nicht auf eine problematische Lebenssituation in der Familie geschlossen werden", betont sie.

In diesem Falle gibt es die verpflichtenden Untersuchungen zur Vorsorge beim Kinderarzt.Werden diese Termine nicht wahrgenommen, wird dies den Behörden automatisch gemeldet.

Bei ihren Besuchen erfuhr Miriam Hoffmann durchweg positive Resonanz, allerdings war in den Telefonaten vorab noch Aufklärungsbedarf gefordert. Deshalb schlägt sie Maßnahmen vor, um den Bekanntheitsgrad des Begrüßungspakets zu steigern, die auch in ersten Schritten bereits umgesetzt werden.

So wurden das erste Anschreiben und das Erinnerungsschreiben in Text und Gestaltung intensiv überarbeitet. Außerdem existieren jetzt Handzettel und Plakate, die Eltern bereits vor dem ersten Kontakt auf das Paket aufmerksam machen. Zudem soll ein gemeinsames offenes Eltern-Baby-Frühstück stattfinden.

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