Willi Schlabbers: Jetzt ist Schluss für Mister Kirmes

Willi Schlabbers ist fast 50 Jahre bei der Stadt. 32 Mal organisierte er die Kirmes.

Neuss. Im Nadelstreifenanzug kennen ihn wohl nur die wenigsten. Doch am Freitag wurde es offiziell für Willi Schlabbers: Nach fast 50 Jahren in der Stadtverwaltung wurde er von Bürgermeister Herbert Napp verabschiedet.

50 Jahre Stadtverwaltung beinhalten vor allem: 32 Jahre im Ordnungsamt als der „Kirmesarchitekt“. Um die kleinen Kirmessen in den Stadtteilen hat sich der aktive Schütze aus Holzbüttgen ebenso gekümmert wie um das Großereignis, die Kirmes zum Schützenfest. Die ungezählten Kontakte zu den Schaustellern halfen immer wieder, eine schöne Kirmes zu organisieren — mit der richtigen Mischung aus Vertrautem und Neuem, von der klassischen Bratwurst- und Zuckerwattenbude bis zum spektakulären Fahrgeschäft. Die Verteilung der Standorte war dabei eine Wissenschaft für sich, die Schlabbers perfekt beherrschte. „Ja, man muss schon standhaft sein“, sagte er am Freitag mit dezentem Hinweis auf das ein oder andere Angebot. Es gab Hektik und Stress und manchmal („nur wenn keiner dabei war“) einen Fluch. Er erlebte Pannen und Unglücke, aber auch Geburten — und zuletzt die hohe Ehrung durch die Schausteller mit der goldenen Ehrennadel. Alle, die ihn kennen, wissen: Die Kirmes war Willi Schlabbers eine große Herzensangelegenheit.

Die nächste Kirmes wird der Mann, der niemals ein Fahrgeschäft betreten würde, ganz gelassen genießen. Und erstmals als Gastmarschierer auf dem Markt dabei sein. Er sei mit den Jahren auch zum Neusser geworden, bekannte der Mann aus der Nachbarstadt, der einst mit Berti Vogts beim VfR Büttgen spielte, und sagte: „Ich liebe diese Stadt.“ Was er sich wünscht für die Kirmes 2012, die, da ist er sicher, eine gute werden wird? „Dass die Leute sagen: Die Kirmes wor wieder fies schön.“ uda

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