Wenig Besucher im Rheinpark-Center

Händler kritisieren niedrige Frequenz unter der Woche. Das Management will mit Sonder-Veranstaltungen reagieren.

Wenig Besucher im Rheinpark-Center
Foto: Tinter

Neuss. Das Management des Rheinpark-Center sagt den besucherarmen Wochentagen den Kampf an. Ein frischer Marketingplan soll vor allem dem verhältnismäßig schwachen Montag, Dienstag und Mittwoch Leben einhauchen. Alleinstellungsmerkmal lautet dabei das Stichwort. So sollen übers gesamte Jahr verteilt verschiedene Events nicht nur verstärkt Kunden aus dem nahen Einzugsgebiet an die Rheinallee locken, sondern auch aus der sogenannten Zone zwei — zu der unter anderem Kaarst und Meerbusch gehören. Der Aktionskalender soll in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

Eine Händlerin

Ein Highlight des Jahres: Im April wird eine der größten Inhouse-Kletteranlagen in der Mall aufgebaut. Das berichtet Center-Manager Anastasios Meliopoulos jetzt auf Nachfrage. Auch ein Indianertag, das sogenannte Frühlingserwachen, eine Modenschau und Osteraktionen sind geplant. „Mit diesen Events wollen wir Kunden ansprechen, die auch unter der Woche das Center besuchen könnten“, sagt er.

Für die Händler ist der neue Marketingplan eine gute Nachricht. Schließlich signalisierten einige von ihnen im Gespräch mit unserer Redaktion Unzufriedenheit mit der Kundenfrequenz unter der Woche. „Montags, dienstags, mittwochs und auch donnerstags ist meistens wirklich sehr wenig los. Das ist aber ein generelles Problem des Rheinparkcenters — und hat vor allem mit der dezentralen Lage zu tun“, sagt ein Mieter, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Wirtschaftsförderer Frank Wolters zu den angekündigten Plänen für 2017: „Eine gute Marketingstrategie ist für ein Einkaufscenter der sinnbringende Weg — und offenbar musste hier eine neue her.“

Von besucherarmen Tagen unter der Woche ist die Neusser Innenstadt nicht betroffen, wie Jürgen Sturm, Geschäftsführer von Neuss Marketing, deutlich macht. „Da stellen wir uns eher die Frage, wie wir die Menschen samstags in die Geschäfte locken“, sagt Sturm.

Samstags und an Brückentagen hat sich das Rheinpark-Center mittlerweile als beliebte Anlaufstelle für Kunden aus dem gesamten Rhein-Kreis etabliert. Eine Händlerin nennt jedoch ein weiteres Problem: „Das Management sollte sich um die Leerstände kümmern. Gerade im Bereich des Haupteingangs, wo früher eine Mexx-Filiale war, sollte schnell eine Lösung her.“ Mediopoulos dazu: „Natürlich wollen wir eine hundertprozentige Auslastung. Das werden wir auch schaffen. Aber bei insgesamt 120 Shops bereiten uns vier Leerstände keine Kopfschmerzen. Sie beeinflussen nicht das Gesamtprofil“, sagt Meliopoulos. Zumal es sich bei den abgewanderten Shops — neben Mexx waren es Madonna, Promod und Comma — um nationale Insolventen gehandelt habe. „Die Schließungen hatten also nichts mit dem Rheinpark-Center zu tun“, sagt Mediopoulos, der angibt, in Zukunft noch vorsichtiger bei der Auswahl der Mieter sein zu wollen. So habe es in der Vergangenheit Konzepte gegeben, die zwar zunächst erfolgreich waren, sich aber nicht lange halten konnten. „Häufig waren das Konzepte, die auf dem deutschen Markt zunächst ihr Pilotprojekt gestartet haben. Wir müssen in Zukunft mehr filtern“, sagt Mediopoulos, der in dem Zusammenhang auf die Umsatzzahlen des Rheinpark-Centers aufmerksam macht: „Sie sind im Vergleich zu anderen Centern, die wir betreuen, weitaus höher.“

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