Weihnachtsmarkt lockt Besucher

Ein Bühnenprogramm sorgt für Unterhaltung.

Weihnachtsmarkt lockt Besucher
Foto: A. Woitschützke

Neuss. Eigentlich wollte Gizem Cantüak mit ihrer Freundin Katharina Geibel aus Mönchengladbach nur ein wenig durch die Neusser Innenstadt bummeln — doch dann haben sie sich „den besten Platz auf dem Weihnachtsmarkt“ ausgesucht. Sehr zur Freude der beiden jungen Frauen, die sich bei Kakao und Glühwein an einer der Feuerstellen wärmen und die vorweihnachtliche Atmosphäre genießen. Und die stellt sich schnell ein. Gaslaternen, unzählige Lichterketten an den Tannenbäumen, kleine Türmchen auf den ohnehin anheimelnden Holzbuden — Josef Kremer lässt sich jedes Jahr etwas Neues einfallen. „Mit Tradition in die Zukunft“, so steht es auch auf einem Banner über der Bühne. Der Neusser Weihnachtsmarkt ist dem Unternehmer eine Herzensangelegenheit. „Er ist gelebte Völkerverständigung und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor“, sagt Kremer in seiner Eröffnungsrede.

Der Holzheimer stammt aus einer alten Schaustellerfamilie und betreibt mit seiner Frau die Veranstaltung in Neuss seit acht Jahren. Vor seinem eigenen Glühwein-Stand stehen in diesem Jahr nagelneue Holzmöbel. Und auch neue Händler konnte Kremer gewinnen und nach Neuss holen. „Es spricht sich rum, dass viele Besucher kommen, am Wochenende, wenn das Wetter mitspielt“, so Kremer. Eine von ihnen ist Limoine Bossle. „Weil der hier so gut angekommen ist“ — nämlich auf dem Fischmarkt und der Kirmes — bietet sie ihren an Buchenholz gegarten Flammlachs auch zur Adventszeit an.

Für Werner Rath tut es das — seit 26 Jahren. Obwohl er mittlerweile in Südfrankreich lebt, lässt er es sich nicht nehmen, jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt seine indischen, nepalesischen und tibetischen Produkte auszustellen. Drei Organisatoren habe er bereits „überlebt“, sagt Rath. Für den jetzigen Betreiber findet er lobende Worte: „Kremer macht sehr viel im Detail, ein großer Markt kann das nicht so“, sagt Rath. Überhaupt erinnere ihn der „kleine, feine“ Neusser Weihnachtsmarkt an ein „Schlumpfdorf“. Dass es dort wirklich familiär zugeht — „jeder hilft dem anderen“ — beweist Nachtwächter Michael Deuhs, indem er ungefragt eine Frikadelle („Die ist mir gerade runter gefallen“) für Werner Raths Hund Sorba in den Stand wirft.

„Das ist halt Neuss“, sagt Lisa Wacker und nippt an ihrem Glühweinbecher. Nach der Arbeit in Ratingen kommt sie gern mal in der Adventszeit auf den Markt: „Der Platz ist wunderschön“, findet die Neusserin. Auf der Bühne machte die Band „Christmas Lounge“ Stimmung mit jazzigen Songs wie „Let it snow“ und „Winter Wonderland“, aber auch Norah Jones oder Adele haben sie im Gepäck. Die Gruppe wird sechs Mal auf der Bühne stehen. An den Samstagen soll sie für richtig Stimmung sorgen.

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