Volle Straßen beim Kapellener Schützenfest

Fasst 1000 Schützen und Musiker zogen gestern bei den Paraden durch den Ort.

Volle Straßen beim Kapellener Schützenfest
Foto: G. Salzburg

Kapellen. Das Schützenfest in Kapellen gehört zu den großen Festen im Stadtgebiet. In Zahlen ausgedrückt: Gestern bei den Paraden waren rund 600 Schützen und 350 Musiker beteiligt — ein stattlicher Zug. Einer der Höhepunkte war jedoch bereits am Samstagabend: Der Fackelzug mit neun Großfackeln — 2017 waren es acht gewesen — zog die Menschen magisch an.

Im Zelt wurde dann weiter gefeiert und auch der Kirmesplatz mit drei klassischen Fahrgeschäften und etlichen Buden war bei idealem Schützenfestwetter gut besucht. Es stimmte einfach alles — da dürfte dem Königspaar Bernd und Heidi Wasse das Dauerlachen nicht schwer gefallen sein.

Die Königin (60) stammt aus Kapellen und hatte von ihrem Mann nicht lange zu der Regentschaft überredet werden müssen. Dass der 58-jährige König Spediteur ist, spiegelte der Fackelzug wider: So hatte der Jägerzug „Hori-Do“ einen knapp elf Meter langen Tieflader gebaut mit Komplettbeleuchtung, auf der Ladefläche drehte sich eine riesige beleuchtete Königskrone als kostbare Fracht.

Bevor der Fackelzug los ging, hatte sich das Königspaar, begleitet von Präsident Edmund Feuster, jede Fackel an geschaut, hielt sich aber mit einem Urteil zurück. „Sie waren alle gut, jede auf ihre Weise“, sagte ein sehr diplomatischer König.

Heute soll verkündet werden, welche Fackel der Jury am besten gefallen hat. Im vergangenen Jahr hatte der Grenadierzug „Immer bereit“ beklagt, dass das Grenadierkorps bei der Bewertung benachteiligt worden sei. Aus braven Schützen wurden jetzt „Angry Boys“, ihre Vorwürfe fassten sie in einem Reim zusammen: „Betrug in Wort und Schrift ist für Fackelbauer Gift.“

Der Jägerzug Glockenklang warb mit einem Mähdrescher für die Landwirtschaft, der SC Kapellen widmete seine Fackel dem früheren Präsidenten Jupp Breuer. Auch Donald Trump zog durch Kapellen, dafür hatten die „Flotten Feger“ gesorgt. Seine Bekannte aus dem Rotlichtmilieu streckte ihr Hinterteil raus, während ein Schredder sie zu erfassen drohte.

Ein Bär in Riesengröße mahnte, die Bienen zu schützen — diese Fackel hatte der Jägerzug St. Clemens gebaut. Im Zelt spielte dann mal wieder die Band „United Four“ aus Oldenburg. Auch das Licht im Zelt war neu — so konnten unterschiedliche Farben ausgewählt werden, in denen der Planenbau dann erstrahlte.

Gestern ging es Schlag auf Schlag weiter mit Programmpunkten wie dem Großen Zapfenstreich, der Oberstparade und der Königsparade. Heute steht um 17 Uhr erneut eine Königsparade auf dem Programm, abends werden das Kronprinzenpaar Michael und Christel Wilschrey gekrönt. Morgen findet der Königsvogelschuss um 18 Uhr statt, die Proklamation des neuen Kronprinzenpaares folgt um 19.45 Uhr.

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