UWG-Mitglied hat Alternative zu teurem Zaun gegen Kaninchen

Außengelände der Kita „Sonnenland“ wird durch Tiere verunreinigt.

UWG-Mitglied hat Alternative zu teurem Zaun gegen Kaninchen
Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Mit einem neuen Zaun will die Stadt gegen das Kaninchen-Problem an der Kita „Sonnenland“ im Buckau-Viertel angehen. Doch die damit verbundenen Kosten von rund 92 000 Euro erscheinen Dirk Heyartz zu hoch. „Vor allem, weil ein Zaun allein zu keinem Erfolg führen wird“, sagt das Mitglied der UWG. Er muss es wissen, der Mann ist hauptberuflich als Schädlingsbekämpfer tätig.

Nach den Plänen der Stadt sollte ein neues, etwa 300 Meter langes Maschendrahtgeflecht um die Tagesstätte gezogen und bis zu 80 Zentimeter tief in den Boden eingelassen werden — damit die Karnickel nicht mehr auf das Gelände kommen. „Diesen Zaun kann sich die Stadt sparen“, meint Heyartz: „Nach einigen Jahren wird er von Wurzeln wieder nach oben gedrückt.“ Dann würden Schlupflöcher entstehen und die Kaninchen hätten schnell wieder freie Bahn.

Sein Vorschlag: Den bestehenden Zaun belassen und ihn mit Zinkblechen verkleiden, die 50 Zentimeter tief in den Boden gehen und 30 Zentimeter über die Grasnarbe reichen. Der Effekt: „Durch die glatten Platten kann sich kein Wurzelwerk drücken“, sagt Dirk Heyartz. „Der Zaun bleibt unbehelligt — und die Kaninchen werden auf Dauer ausgesperrt.“ Außerdem würden die Zinkverkleidungen das Drahtgeflecht vor Zerstörungen schützen, wenn Freischneidearbeiten im direkten Umfeld erforderlich werden.

Auch eine Verkleinerung des Kita-Außengeländes sei so nicht mehr nötig: „Mit der Zinkverkleidung kann das Areal bleiben wie es ist.“ Diese Vorrichtung sei nicht zum Nulltarif zu haben, meint der Schädlingsexperte, der aber zu bedenken gibt: „Damit nehmen wir nur einmal Geld in die Hand — und nicht in ein paar Jahren schon wieder.“

Was die Bepflanzung des Geländes betrifft, rät der Elsener zu einem besonderen Gewächs. Vor dem Zaun sollte die sogenannte „Verpiss-dich-Pflanze“ (Plectranthus ornatus) gesetzt werden, die wegen ihres unangenehmen Geruchs nicht nur Hunde und Katzen auf Abstand hält, sondern insbesondere auch Kaninchen. Zudem rät Dirk Heyartz dazu, für den Menschen unschädliche Mittel auf dem Gelände auszubringen, die sich auf die Schleimhäute der Nager auswirken, tränende Augen und triefende Nasen verursachen.

Im Jugendhilfeausschuss bot Heyartz der Stadt seine Beratung an. Dezernent Michael Heesch will darauf in Kooperation mit dem zuständigen städtischen Fachdienst so schnell wie möglich zurückgreifen — „denn wir müssen die Kaninchen endlich bändigen“. Und nicht nur die: Zwischenzeitlich habe sich auch herausgestellt, dass es auch ein Wühlmausproblem auf dem Gelände gibt. „Es sind enorme hygienische Probleme, die die Tiere verursachen. Deswegen müssen wir aktiv werden“, so Heesch. Auch Stadtförster Frank Wadenpohl habe seine Dienste angeboten: Er will Lebendfallen auf dem Gelände der Tagesstätte aufstellen.

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