TVK sendet ein Lebenszeichen

Mit dem 32:26-Erfolg gegen die SG Menden verkürzt der Handball-Drittligist den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze.

TVK sendet ein Lebenszeichen
Foto: Michael Jäger

Korschenbroich/Dormagen. Karl-Heinz Göris hat eine Menge erlebt rund um den Korschenbroicher Handball. Als Spieler in der Ober- und Regionalliga, später als Abteilungsleiter waren die Zeiten oft turbulent. Das sind sie in dieser Spielzeit auch in der Waldsporthalle, in der Karl-Heinz Göris an der Getränkeausgabe hilft — was in Korschenbroich ein durchaus stressiger Job sein kann, den er am Samstagabend aber ausgesprochen gut gelaunt erledigte. „Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht schlafen kann,“ sagte er mit einem Becher Bolten in der Hand, „ich weiß doch gar nicht mehr, wie sich zwei Siege in Folge anfühlen.“ In der Tat liegt dies länger zurück: Am 22. April und 6. Mai 2017 setzte sich der TV Korschenbroich gegen die SG Langenfeld und die SG Ratingen durch.

Die damaligen Gegner spielen inzwischen in der Regionalliga Nordrhein. Die Hoffnung, dass der TVK ihnen nicht dorthin folgt, hat an diesem Samstagabend neue Nahrung bekommen. Denn mit dem 32:26 (16:12) über die SG Menden Sauerland Wölfe gelang dem abstiegsgefährdeten Handball-Drittligisten tatsächlich der zweite Heimsieg in Folge. Der verschafft den Korschenbroichern Anschluss ans untere Mittelfeld der Tabelle — zum 13. Tabellenplatz, der am Saisonende den direkten Klassenerhalt bedeuten würde, sind es nur noch vier Punkte.

Und der Erfolg sorgte für eine Ausschüttung lang vermisster Glückshormone bei den 357 Zuschauern. „Es tut gut, mal wieder in lachende Gesichter zu blicken“, stellte Peter Irmen, der zum Saisonende scheidende Geschäftsführer der TVK-Spielbetriebs GmbH, mit einer gehörigen Portion Erleichterung fest: „Wichtig ist, dass sich die Mannschaft noch nicht aufgegeben hat.“

Davon konnte keine Rede sein. 27:17 führten die Hausherren nach 50 Minuten, weil sie in der Deckung zupackten und damit Torhüter Max Jäger einen Glanztag mit 17 Paraden ermöglichten. Und weil vorne (allen voran) Steffen Brinkhues, Nicolai Zidorn und Julian Mumme tatsächlich mal dort hingingen, wo es wehtut. „Wir leben noch“, stellte TVK-Trainer Ronny Rogawska fest.

Bayer Dormagen kam indes zu einem mühevollen 31:27 (14:16)-Sieg bei den Bergischen Panthern. Vor 200 Zuschauern in Burscheid vergaß der Tabellenzweite in der ersten Halbzeit völlig das Zupacken in der Deckung, ließ dreißig Minuten lang jegliche Aggressivität in der Defensive vermissen. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden“, haderte TSV-Trainer Ulli Kriebel.

Er stellte zur zweiten Halbzeit auf eine 3:3-Formation um, ließ seine Schützlinge die Bergischen Panther schon an der Mittellinie angreifen und sorgte so für reichlich Verwirrung in Reihen der Gastgeber. „Die Abwehrumstellung war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Kriebel. Das Spiel kippte dann relativ schnell: Alexander Kübler, Nuno Carvalhais und Sebastian Linnemannstöns drehten den Pausenrückstand innerhalb von zweieinhalb Minuten in eine 17:16-Führung.

Nach dem 18:17 durch Lukas Stutzke gelang den Panthern kein Gleichstand mehr. Der Junioren-Nationalspieler führte den TSV dann mit sieben Treffern zum Sieg, in der Schlussphase trumpfte auch Daniel Eggert (5) auf. Bayer liegt weiter fünf Punkte hinter Ferndorf und nun drei vor Krefeld.

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