Tödlicher Unfall auf dem Gleis: 18-Jähriger von Lok erfasst

Ein 18-Jähriger ist gestern in Kapellen von einer Güterzuglok erfasst und getötet worden.

Kapellen. Auf dem Bahnübergang an der Talstraße ist es gestern Abend zu einem schweren Unfall mit tödlichem Ausgang gekommen. Nach bisherigen Ermittlungen hatte ein 18 Jahre alter Grevenbroicher trotz geschlossener Schranken die Gleise überquert und wurde von einer Güterzuglok erfasst. Die Strecke war über Stunden gesperrt. Alleine 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Polizei geht nach jetzigem Stand von einem Unglücksfall aus.

Tödlicher Unfall auf dem Gleis: 18-Jähriger von Lok erfasst
Foto: Staniek

Autofahrer, die vor der Schranke standen, mussten den schrecklichen Unfall mit ansehen. Der Notfallmanager der Bahn und zwei Seelsorger, die sich um die Betroffenen kümmerten, waren im Einsatz. Nach Angaben von Zeugen hatte der junge Mann gegen 17.20 Uhr trotz der herannahenden Lok die Gleise überquert. Es wird vermutet, dass der 18-Jährige möglicherweise Kopfhörer getragen und den Zug nicht gehört hat. Bestätigen wollte die Polizei das aber nicht.

Der Zusammenprall hatte weitere Folgen: Durch den Aufprall wurde der Tank der 1800-PS-Lok aufgerissen. 2500 Liter Diesel drohten ins Erdreich zu sickern. Die Feuerwehr löste „ABC-Alarm“ aus, der Treibstoff musste mit Wannen aufgefangen werden. Die Lok, die für Güterzüge und Rangierarbeiten konstruiert ist, stand etwa 500 Meter weiter von der Unglücksstelle.

Der Einsatz hatte erhebliche Auswirkungen auf den Eisenbahnverkehr. Ein Personenzug mit rund 80 Fahrgästen konnte laut Bundespolizei auf dem Gegengleis erst nach etwa anderthalb Stunden weiterfahren. Der Verkehr der Regionalbahn 39 wurde zwischen Grevenbroich und Neuss eingestellt. „Die Züge pendeln zwischen Bedburg und Grevenbroich sowie zwischen Düsseldorf und Neuss“, erklärte Sebastian Nießen, Geschäftsführer des Unternehmens Vias Rail. „Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.“ Fahrgäste, die in Neuss auf einen Anschluss nach Grevenbroich warteten, kritisierten aber, dass zunächst kein Ersatzverkehr existiert habe. In Folge des Unfallgeschehens wurden zwei Bahnübergänge gesperrt. Laut Polizei kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

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