Tod in Reuschenberg: Keine Spur vom Täter

86 Jahre alte Frau starb in ihrem Schlafzimmer. Die Tatwaffe ist noch nicht gefunden.

Neuss. Die Polizei ist ratlos, die Nachbarn sind fassungslos: Die 86-jährige Rentnerin Maria Magdalena K. (genannt Marlene) ist am Mittwoch tot in ihrem Einfamilienhaus an der Birkenstraße in Reuschenberg gefunden worden.

Die „Auffindesituation“ und das Ergebnis der Obduktion weisen laut Polizei eindeutig auf ein Gewaltverbrechen hin: Tod durch Ersticken, verursacht durch stumpfe Gewalt gegen den Kopf. Die Polizei geht zum jetzigen Zeitpunkt von Totschlag aus, von einem Tatverdächtigen fehlt jedoch jede Spur. Die Mordkommission „Birken“ ermittelt in alle Richtungen.

Der genaue Todeszeitpunkt ist noch nicht bekannt. Offenbar ist die Rentnerin im Schlaf vom Täter überrascht worden. Die Leiche war am Morgen vom Schwager der 86-Jährigen, der mit der Schwester der Toten in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt, im Schlafzimmer gefunden worden. Er machte sich Sorgen, weil er seine Schwägerin zuletzt am Montag in den Nachmittagsstunden gesehen hatte.

Staatsanwalt Christoph Kumpa spricht zurückhaltend davon, dass die Rentnerin Opfer eines Raubes geworden sei. Details will die Polizei nicht preisgeben, die Ermittlungen seien noch in der „Sammlungsphase“. Der Täter sei aber von der Rückseite in das Reihenhaus eingedrungen. Wie oder ob Wertsachen gestohlen wurden, sagt die Polizei nicht. „Hinweise auf einen klassischen Einbruch gibt es nicht, es wurden keine Schubladen durchwühlt oder aufgerissen“, erklärt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. „Die Frau war nicht unvermögend“, so Kumpa. „Diebstahl ist im Moment eine Hypothese.“ Über ein Testament sei derzeit nichts bekannt.

Tatwaffe oder -werkzeuge bleiben zunächst trotz Sucheinsatz einer Hundertschaft der Polizei verschwunden. Eine Axt könne ausgeschlossen werden.

Marlene K. wohnte seit 15 Jahren in dem weißen Klinkerhaus in Reuschenberg. Ihr Mann starb vor acht Jahren. Sie hatte keine Kinder.

Die 86-Jährige lebte eher zurückgezogen. Bei den Nachbarn war die alte Dame geschätzt und beliebt, so Kriminalhauptkommissar Volker Elsner. Auch von den Anwohnern gibt es bislang keine konkreten Hinweise auf das Tatgeschehen.

Die Reuschenbergerin war zwar auf einen Rollator oder Krücken angewiesen, sie konnte sich aber ohne fremde Hilfe bewegen und lebte selbstständig in ihrem Haus.

Die Polizei sucht dringend nach Zeugen. Für Hinweise hat sie eine Belohnung in Höhe von 1500 Euro ausgesetzt: 2 0 21 31/3000.

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