Südbad-Besucher können im See schwimmen

Die Stadtwerke investieren 14 Millionen Euro in die Bäder. Das Außengelände des Südbads soll erweitert werden, so dass ein Teil des Reuschenberger Sees künftig dazu gehört.

Südbad-Besucher können im See schwimmen
Foto: Stadt Neuss

Neuss. Die Stadtwerke investieren bis 2020 rund 14 Millionen Euro in die Bäder-Infrastruktur. 10,5 Millionen Euro davon werden in eine Modernisierung des Stadtbades gesteckt, das nicht nur nach Überzeugung der Stadtverwaltung am gegenwärtigen Standort erhalten werden muss. Für weitere 3,5 Millionen Euro wiederum wird das Südbad modernisiert und um eine Attraktion bereichert: Im angrenzenden Reuschenberger See soll man schwimmen dürfen. „Damit wollen wir den Freibadcharakter weiter stärken“, sagt Bürgermeister Reiner Breuer.

Breuer stellte gestern mit dem Sportdezernenten Matthias Welpmann die Optionen für ein Bäderkonzept bis zum Jahr 2030 vor. Daran war seit Ende 2015 von der Stadtwerke-Geschäftsführung unter Begleitung des Architektenbüros Markus Schmale und der „Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft“ gearbeitet worden. Am Ende reduzierten sich die Möglichkeiten auf vier Szenarien, von denen die Verwaltungsspitze eines zur Umsetzung vorschlägt.

Das Nordbad bleibt ausgenommen, aber ungefährdet. Der Ratsbeschluss, drei Bäder zu erhalten, stehe, sagt Welpmann. Man sehe im Nordbad aber keinen Handlungsbedarf, ergänzt Breuer.

In Gang kamen die Überlegungen zur Fortschreibung des Bäderkonzeptes, weil der technische Zustand des Stadtbades wie auch des Freibadbeckens am Südbad eine Schließung spätestens im Jahr 2020 befürchten lassen. Schon jetzt müssten die Mitarbeiter Tag für Tag ein hohes Maß an Kreativität aufbringen, um das Stadtbad in Gang zu halten, sagt Welpmann. Mit dem Umbau, der den Schulen und Vereinen als Hauptnutzern entgegenkommt, zieht nun moderne Technik ein. „Es wird aber kein neues Bad werden“, stellt Welpmann klar.

Im Südbad soll das Außenbecken erneuert werden und ein Teil des Sees als weiteres Schwimmbecken hinzukommen. Das flache Ufer und die chemische Beschaffenheit des Seewassers seien ausreichend, sagt Welpmann. Zudem sei der Untergrund in dem sieben Hektar großen See, der an seiner tiefsten Stelle nur drei Meter tief ist, sandig.

Das sind gute Voraussetzungen für ein Badegewässer, doch sind noch viele offene Fragen zu klären. Dazu gehört auch, wie der Weg rund um den See geführt werden soll, wenn ein Teil des Ufers zum Freibadgelände kommt. Wahrscheinlichste Variante dazu ist ein Steg, der durch das Wasser führt und damit auch den Teil des Sees abgrenzt, der Schwimmern geöffnet werden soll. Denn sie sind auch in Zukunft nicht die einzigen Nutzer dieses Gewässers.

Die Investition wird das Geschäftsergebnis der Neusser Bäder und Eissporthalle GmbH mit jährlich einer Million Euro belasten — zusätzlich zu den Betriebskosten. Im Rathaus rechnet man damit, dass sich die Zahl der Nutzer anschließend eher nach oben entwickelt und schließt „eine extra Entgelt-Erhöhung zur Refinanzierung“ aus, so Breuer.

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