Studie: Kaarst ist attraktiver Wohnort

Die Stadt gehört demnach zu den besten 100 Wohnlagen Deutschlands. Das bringt auch Nachteile: Wohnen dürfte noch teurer werden.

Studie: Kaarst ist attraktiver Wohnort
Foto: M. Friedel

Kaarst. Wohnen in Kaarst könnte bald noch beliebter — und somit auch noch teurer — werden. Das Wirtschaftsmagazin Capital hat die 100 besten Wohnlagen Deutschlands für Investoren und Selbstnutzer ermittelt. Mit dabei als eine von 24 Städten aus Nordrhein-Westfalen ist auch Kaarst.

„Kaarst ist toll. Und besonders toll an Kaarst ist die Lage“, sagt Wirtschaftsförderer Sven Minth. Er weiß, dass gerade der Faktor „Wohnen“ bei Investoren eine immer größere Rolle spielt. „Während früher die erste Frage war, wie teuer ein Grundstück ist, achten Unternehmen mittlerweile viel mehr auf den Aspekt, wo die Mitarbeiter wohnen werden“, sagt Minth.

Die Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Capital-Magazins zu finden ist, wurde in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung und dem Immobilieninstitut iib Dr. Hettenbach erstellt. Einbezogen wurden alle deutschen Kommunen mit mehr als 5000 und weniger als 100 000 Einwohnern, die anhand von 14 Kriterien aus den Bereichen Demografie, Wirtschaft und Immobilien analysiert wurden. So spielt etwa der Bevölkerungszuwachs von 2011 bis 2015 sowie die Bevölkerungsprognose bis 2030 eine Rolle, die Steuereinnahmen je Einwohner, die Kaufkraft je Haushalt oder die Zahl Hochqualifizierter am Arbeitsort.

Ein Kriterium war die Preisentwicklung der vergangenen fünf Jahre für Häuser und Wohnungen, die Mietsteigerungen und Renditen berücksichtigt. Steigende Immobilienpreise würden für einen attraktiven Markt sprechen, heißt es in der Studie. In Kaarst sind seit 2013 die Preise für ein Haus um 25,9 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: in Meerbusch um 14,1 Prozent, in Telgte (Münsterland) um 44,4 Prozent. Kaarst liegt hier also im Mittelfeld.

Auffällig an der Studie ist, dass sich etwa 80 der 100 Kommunen im Umland von Metropolen wiederfinden. „Wir sind im Vergleich kein günstiger Wohnstandort. Aber viele sind bereit, das in Kauf zu nehmen, für das, was Kaarst bietet“, sagt Minth: „Wir sind keine Stadt, wo die Menschen nur zum schlafen herkommen, während sie woanders arbeiten und leben. Die Kaarster verstehen sich auch als solche.“ Das zeige sich an den gut besuchten Stadtfesten und der hohen Kaufkraft, die es in der Stadt gibt. Die liegt hier laut Studie durchschnittlich bei 60 420 Euro je Haushalt, Stand 2015. Spitzenreiter der aus NRW gelisteten Städte ist Nachbar Meerbusch mit 66 960 Euro.

Minth werde das Ranking bei zukünftigen Investorengesprächen mit im Gepäck haben, sagt er. „Gerade Investoren, die von außerhalb kommen, können sich so schon mal ein Bild machen, das für unseren Standort spricht. “

Dieter Güsgen, verantwortlich für das Kaarster Stadtmarketing, freut sich ebenfalls über das Ranking. Er sieht aber auch Nachteile: „Das Ranking wird auch dazu führen, dass Kaarst noch begehrter wird und somit noch teurer“, sagt Güsgen.

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