„Beratung mobil“ in Neuss In der Drogen- und Trinkerszene unterwegs

Neuss. · Drei Streetworker sind seit Dezember zuständig für die Beratung auf den Straßen.

 Bürgermeister Breuer (l.) besuchte die Streetworker.

Bürgermeister Breuer (l.) besuchte die Streetworker.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Chino ist kein ganz normaler Hund. Wenn man so will, dann ist der drei Jahre alte Rüde ehrenamtlich für die Stadt Neuss aktiv. Sein Frauchen ist Swenja Schröder. Die 28-Jährige ist Teil eines dreiköpfigen Teams, das seit Dezember vergangenes Jahres mit einer besonderen Aufgabe betraut ist. Die drei Sozialarbeiter der Jugend- und Beratungsstelle der Stadt Neuss (Drobs) und der Caritas-Wohnungslosenhilfe sind für „Beratung mobil – Streetwork in Neuss“ auf den Straßen der Stadt unterwegs. Neben Swenja Schröder geben Birte Schmidt (23) und Florian Grotmann (39) den medizinischen und psychosozialen Hilfen im Stadtgebiet ein Gesicht.

Das Trio hat auf seiner Tour nützliche Utensilien dabei

„Auf Tour“ gehen sie zweimal täglich und immer zu zweit. Meist nie vor 11 Uhr, denn erst ab dann füllen sich die sogenannten Hotspots – also Orte, an denen sich die Drogen- oder Trinkerszene trifft. Start- oder Endpunkt der Tour bildet in den meisten Fällen die Drogenberatungsstelle an der Augustinusstraße. „Auf Ablehnung sind wir bislang noch nicht gestoßen. Wenn wir merken, dass gerade der falsche Zeitpunkt ist, dann ziehen wir uns zurück“, sagt Birte Schmidt.

Auf seinen Touren ist das Trio ausgestattet mit verschiedenen Utensilien wie Pflastern, Feuchttüchern oder Tee im Winter. Auch ein Flyer mit den wichtigsten Adressen ist immer griffbereit. Der Stadtrat hatte das neue Angebot auch angesichts zunehmender Hinweise von Bürgern über den Konsum und Kauf von Drogen im öffentlichen Raum beschlossen. Bürgermeister Reiner Breuer machte sich am Dienstag auf dem Berliner Platz selbst ein Bild von der Streetworker-Arbeit. Verwaltungschef kündigte an: „Ab dem Sommer wird ein Beratungsbus zur Verfügung stehen.“ Dieser soll kurze Hilfestellungen und Beratungen vor Ort ermöglichen.

Florian Grotmann betont: „Wir sind auch Ansprechpartner für Anwohner.“ Und zwar auch im Bezug auf Sauberkeit. Um die Kontaktaufnahme zu erleichtern, wurde extra eine Hotline, 02131/5237916, und eine Homepage eingerichtet.

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