Startups bekommen in Neuss Hilfe

Zu einem von der Stadt vorgestellten Maßnahmenbündel gehört auch ein Haus mit flexiblen Arbeitsplätzen.

Neuss. Die Stadt möchte ihr Profil als Standort für Startups schärfen und ihr Angebot für Existenzgründer ausbauen. Wirtschaftsförderer Andreas Galland stellte ein entsprechendes Konzept im Ausschuss für Wirtschaftsangelegenheiten vor.

„Die Offensive zur Stärkung des Gründungsstandorts soll mit einem ganzen Maßnahmenbündel umgesetzt werden“, sagt Galland. Dabei sind auch Kooperationen geplant — zum Beispiel mit Matthias Wilhelm, Geschäftsführer des Neusser Unternehmens Wilcon Data. Wilhelm plant am Habichtweg das Startup-Zentrum „Ideengeberhaus“. Der Neubau, der auf neue Technologien und Arbeitsformen ausgerichtet ist, soll Gründern den Raum bieten, Ideen zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.

Die Stadt will mit Wilhelm eine Kooperationsvereinbarung abschließen und sich ein Belegungsrecht für zehn sogenannte Open-Desk-Arbeitsplätze sichern. Gründern soll so die Möglichkeit gegeben werden, einen Arbeitsplatz auf Vermittlung der Stadt zu nutzen. Mieter werden die Startups, die Stadt zahlt jedoch — falls das Kontingent nicht genutzt wird — rund 250 Euro pro Monat und nicht genutzten Open-Desk-Platz. Der Ausschuss stimmte der Maßnahme, die noch durch den Rat muss, zu. Roland Sperling (Linke) jedoch votierte ebenso wie Dirk Kranefuß (AfD) dagegen. Sperling begründete dies damit, dass er nicht einsehe, „weshalb die Stadt einen Teil des Geschäftsrisikos eines Unternehmers tragen“ solle. Galland erklärte den Ansatz damit, dass die Stadt vom „Ideengeberhaus“ profitieren könne.

Ebenfalls angedacht ist eine Kooperation mit dem Neusser Standort der Rheinischen Fachhochschule (RFH) Köln. „Dabei geht es um Studienangebote, die über den praktischen Weg einer Unternehmensgründung zum Masterabschluss führen“, sagt Galland. RFH-Präsident Martin Wortmann soll als Gast zur nächsten Sitzung des Ausschusses eingeladen werden. „Er hat noch viele weitere Ideen, die wir dann mit ihm diskutieren können“, erklärt Galland.

Zudem will die Wirtschaftsförderung ihre Gespräche mit Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Volkshochschule und weiteren Akteuren intensivieren. Ziel soll eine digitale Plattform mit allen Angeboten für Gründer sein. Und: Es soll geprüft werden, ob auf dem Areal der ehemaligen Schraubenfabrik Bauer & Schaurte ein Startup-Center etabliert werden kann.

Der Ausschuss für Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten stimmte dem Maßnahmenbündel zu und möchte nun in jeder Sitzung einen Statusbericht.

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