Standortmarketing: Von 3 M bis zur Döner-Bude

9 Prozent der Unternehmen im Kreis sind in ausländischer Hand. Kammer wertet das als „echtes Standortmarketing“.

Rhein-Kreis Neuss. Wenig haben 3 M mit der Deutschlandzentrale des US-Multitechnologiekonzerns im Hammfeld und die Döner-Bude in der Innenstadt gemein. Doch sind sie beide ausländische Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss — und jetzt erstmals in einer Studie der IHK systematisch erfasst. Die IHK Mittlerer Niederrhein erreicht im Vergleich zu anderen Bezirken einen Spitzenplatz: Gut 9 Prozent der Unternehmen sind in ausländischem Besitz. Dass die Kammer das eindeutig positiv wertet, stellten am Mittwoch Vizepräsident Harald Sasserath und Roland Meißner, Geschäftsführer International, heraus: „Das fördert den Wettbewerb und Innovationsdruck und ist echtes Standortmarketing. Wir sind die Gewinner“, sagt Meißner.

Dabei verweist der Geschäftsführer darauf, dass die Studie keine neue Entwicklung untersucht. Die Internationalität sei gerade für den Rhein-Kreis nichts Neues, sondern seit langem ein besonderes Kennzeichen des Standorts.

Umso erstaunlicher, dass nun erstmals die Struktur ausländischen Unternehmen untersucht wurde. Als wirtschaftlicher Schwerpunkt des IHK-Bezirks Mittlerer Niederrhein hat der Rhein-Kreis Neuss auch die meisten ausländischen Unternehmen. Von den insgesamt 2448 Firmen sind knapp 24 Prozent im Handelsregister eingetragen, der Rest sind Einzelunternehmen, deren Inhaber aus 86 Ländern stammen.

Mehr als ein Viertel der ausländischen Handelsregister-Unternehmen im Kreis stammen aus den Niederlanden, mit Abstand gefolgt von den USA, China und, einigermaßen überraschend, der Schweiz. Bei den Kleingewerbetreibenden liegen mit Abstand die Türken, meist in Gastronomie und Transportgewerbe tätig, und Polen, vor allem im Baugewerbe, vorn.

Ist die Wirtschaft im Rhein-Kreis generell mit einer Quote von über 50 Prozent sehr exportorientiert, so trifft dies auch auf die Handelsregister-Unternehmen in ausländischer Hand zu. Ohnehin ist der Handel dort die bevorzugte Branche.

Für Harald Sasserath ist das große Interesse ausländischer Firmen ein Beleg für die Stärken der Region: „Der Standort ist ideal für internationale Unternehmen.“ Und Roland Meißner ergänzt: „Wir wollen mehr: Platz und Möglichkeiten gibt es genug.“

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