Stadtwerke senken ab März den Strompreis

Gebühren für Abwasser und Müllabfuhr bleiben stabil.

Stadtwerke senken ab März den Strompreis
Foto: bsen

Neuss. Die Stadtwerke Neuss folgen dem Beispiel vieler Anbieter und senken den Strompreis zum Stichtag 1. März um einen Cent je Kilowattstunde. „Das bedeutet je nach Tarif eine Preissenkung von etwa 3,5 Prozent“, rechnet Stadtwerke-Vertriebsleiter Matthias Braun vor. Entschließt sich der am Freitag tagende Stadtrat dazu, die Abfallgebühren nicht zu erhöhen, kann für das kommende Jahr von einer leichten Entlastung der Neusser Haushalte gesprochen werden.

Die sogenannten Nebenkosten setzen sich aus mehreren Positionen zusammen. Weil die Ratsmehrheit trotz eines Millionendefizites im Haushalt dem Vorschlag des Kämmerers folgt, Steuern und Gebühren unangetastet zu lassen, wird — anders als 2013 — nicht mit einer erhöhten Grundsteuer Kasse gemacht.

Die städtische Tochtergesellschaft Infrastruktur Neuss (ISN) hat ebenfalls ihre Gebührenkalkulation vorgelegt. Die ist für das kommende Jahr mit einem Gesamtvolumen von gut 36,8 Millionen Euro in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen — ohne Gebührenerhöhung.

Wie in jedem Jahr seit 2006 werden je Kubikmeter Schmutzwasser 2,92 Euro in Rechnung gestellt und 1,36 Euro für jeden an die Regenwasserkanalisation angeschlossenen Quadratmeter Privatgrund. 760,80 Euro, so hat der Bund der Steuerzahler ermittelt, muss ein vierköpfiger Haushalt dafür zurücklegen. Im kreisweiten Vergleich werden die Neusser aber immer noch überdurchschnittlich stark belastet, nur in Rommerskirchen und Grevenbroich wird noch mehr verlangt.

Bei der Kalkulation der Gebühren für die Müllabfuhr wirkt sich stabilisierend aus, dass der Kreis schon festgelegt hat, die Deponiekosten nicht zu erhöhen. Die 120 Liter fassende Restmülltonne kostet weiter 273,32 Euro jährlich, die 240-Liter-Tonne 546,84 Euro. Die 10 300 Haushalte, die auch noch den Bioabfall trennen, zahlen unverändert 51,06 Euro. Im dritten Jahr in Folge bleibt auch der Preis für Erdgas stabil. Normale Haushalte zahlen 7,11 Cent je Kilowattstunde (brutto). Der verbrauchsunabhängig zu zahlende monatliche Grundpreis liegt bei 12,16 Euro pro Haushaltspartei.

„Obwohl die Netzentgelte insgesamt teurer werden, staatliche Abgaben steigen und wir mehr Zahlungsausfälle zu verkraften haben, können wir unter dem Strich den Strompreis senken“, sagt Braun. Gründe dafür sind eine Senkung der Umlage für Erneuerbare Energien und ein günstiger Einkaufspreis für grünen Strom.

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