Stadtteilkümmerer starten durch

Fünf Mitglieder des Seniorenbeirates bieten nun Sprechstunden an.

Stadtteilkümmerer starten durch
Foto: Georg Salzburg

Dormagen. Naturgemäß wollen sie sich in erster Linie um die Anliegen von Senioren kümmern. Nicht zuletzt darum sind sie Mitglieder des städtischen Seniorenbeirats. „Aber wenn jüngere Menschen in unsere Sprechstunden kommen, werden wir natürlich auch versuchen, ihnen Hilfestellungen zu geben“, sagt Hans-Peter Preuss, der Koordinator der Arbeitsgruppe „Stadtteilkümmerer“ im Beirat. Schnell und unkompliziert Lebenshilfe vermitteln, Anlaufstelle für alltägliche Probleme sein — das wollen die Stadtteilkümmerer, und dazu bieten die ersten jetzt in ihrem „Veedel“ eine Sprechstunde an.

„Das wollen wir natürlich in jedem Stadtteil etablieren“, sagt Wolfgang Backes, Vorsitzender des Seniorenbeirats. Einfach sei das nicht. Denn nicht nur Freiwillige müssen sich dafür melden, im jeweiligen Stadtteil müsse es ja auch einen Ort geben, an dem die Sprechstunde möglich ist. Das ist bei „Kümmerin“ Margret Steiner überhaupt kein Problem: Die Strabergerin, im Ortsleben höchst aktiv unterwegs und bekannt, lädt nun für jeden zweiten Mittwoch im Monat von 10 bis 12 Uhr zu sich nach Hause an den Ginsterweg 12 ein. Los geht es im Februar. Vergangene Woche hatte Walburga Schmidt erstmals in die Räume der Arbeitsgruppe der Selbsthilfegruppen an der Knechtstedener Straße 42 eingeladen. Leider sei die Resonanz noch nicht so groß gewesen. In Hackenbroich startete Stadtteilkümmerin Ingrid Weber gestern zum ersten Mal mit dem neuen Angebot im Bürgerhaus. Und Günther Orthmann aus Delrath will in seinem Ort tätig werden. „Eine Anfrage, ob ich dafür einen Raum im Johanneshaus zur Verfügung gestellt bekomme, habe ich schon gestellt“, sagt er. Er geht davon aus, dass die Zusage bald da ist. Damit sind vier Ortsteile abgedeckt. Wichtig fände es Backes, wenn die Engagierten in dem Stadtteil leben, in dem sie Sprechstunden anbieten. „Dann wissen sie genau, worum es geht.“

Bei allem Einsatz: Die Stadtteilkümmerer können und wollen nicht zu einer Art Familienersatz werden. „Die Kümmerer sollen Hilfe durch das Hilfssystem, das es für die unterschiedlichen Nöte gibt, leisten. Vielleicht auch einmal den ersten Gang zu einem Amt oder einer Beratungsstelle begleiten, mitunter aber auch nur eine Telefonnummer weitergeben“, sagt Bärbel Breuer vom städtischen Büro für bürgerschaftliches Engagement. Ein Problem haben die Senioren bereits in Angriff genommen, und an dessen Lösung wird schon kräftig gearbeitet: der Belag auf den Friedhofswegen. Denn der ist mit Rollatoren und Kinderwagen kaum zu begehen. „Mit den Technischen Betrieben werden nach und nach alle Beläge so hergerichtet, dass es keine Schwierigkeiten mehr geben wird“, sagt Wolfgang Backes.

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