Stadt will am Bahnhof hart durchgreifen

Kleinkriminalität soll besser bekämpft, das subjektive Sicherheitsgefühl verbessert werden.

Stadt will am Bahnhof hart durchgreifen
Foto: Anja Tinter

Grevenbroich. Die Stadt kündigt eine härtere Gangart an, um die Probleme im Bahnhofsquartier in den Griff zu bekommen. Bürgermeister Klaus Krützen präsentierte einen ganzen Katalog von Maßnahmen, mit denen für Ordnung gesorgt werden soll. „In dem Quartier sind einige Dinge aus dem Ruder gelaufen, die wieder in richtige Bahnen gelenkt werden müssen“, sagt er. Der Verwaltungschef spricht von einem Paradigmenwechsel.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Beschwerden über Pöbeleien, Schlägereien und Rauschgiftkriminalität im Bahnhofsumfeld. Um dem zu begegnen, hat die Stadt einen Ordnungs- und Sicherheitsdienst (OSD) eingesetzt — doch: „Wenn wir die Konflikte lösen wollen, ist nicht nur eine zeitweise, sondern eine dauerhafte tägliche Präsenz notwendig“, sagt Krützen. „Dafür müssen wir nachsteuern.“ Heißt: Der OSD soll von drei auf sechs Kräfte aufgestockt werden Im Rathaus wird darüber nachgedacht, zusätzlich einen privaten Sicherheitsdienst einzustellen. „Wir ermitteln zurzeit die Kosten“, sagt Krützen.

Um den Ordnungskräften mehr Spielraum zu geben, ist die Stadt in Gesprächen mit der Deutschen Bahn, in deren Eigentum der Bahnhof und große Teile des Vorplatzes sind. „Wir haben die DB Security gebeten, das Hausrecht für diese Bereiche auf uns zu übertragen“, sagt Krützen.

Zudem will die Verwaltung in Kontakt zur Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein treten. Dabei soll es konkret um die Frage gehen, ob zwei Methadon-Praxen verträglich für eine ländlich geprägte Stadt wie Grevenbroich sind. „Wir haben nichts gegen Substitutions-Therapien, aber in dieser Form ist das ein großes Problem“, wird Krützen deutlich. In diesem Zusammenhang will die Stadtverwaltung auch mit betroffenen Ärzten diskutieren, welchen Einfluss sie auf das Verhalten ihrer Patienten nehmen können.

Um aggressivem Betteln, Lärmen, Lagern, Nächtigen begegnen zu können, soll die städtische Gefahrenabwehrverordnung erweitert werden — mit dem Ziel, Konflikte rasch durch Bußgeldverfahren und Platzverweise zu lösen.

Nicht nur am Bahnhof, sondern auch im angrenzenden Quartier will die Stadt künftig eine härtere Gangart an den Tag legen. Der Bürgermeister kündigt intensivere Kontrollen vor allem in Gaststätten und Spielhallen an, auch abends und nachts.

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