Stadt und Kreis loben S-Bahn-Pläne

Bürgermeister Krützen und Landrat befürworten den geplanten Ausbau des Zugverkehrs in Richtung Köln.

Stadt und Kreis loben S-Bahn-Pläne
Foto: Berns

Grevenbroich. Die Pläne für eine S-Bahn zwischen Mönchengladbach und Köln ab den 2020er Jahren stoßen im Kreis auf Zustimmung. „Die jetzt vorgelegte Machbarkeitsstudie ist kein Wunschdenken, sondern realisierbar“, erklärte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nach einem Treffen mit den Bürgermeistern aus Grevenbroich und Jüchen sowie einem Vertreter aus Rommerskirchen. „Gemeinsam mit den Bürgermeistern befürworte ich, dass der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr die im Gutachten aufgeführten Verbesserungen umsetzt“, schrieb der Landrat gestern an den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Die VRR-Gremien sollten im nächsten Sitzungsblock entsprechende Beschlüsse fassen.

Ab Dezember 2019 soll auf der Strecke über Rommerskirchen zunächst das Zugangebot des RE 8 und der RB 27 durchgehend von 6 bis 20 Uhr auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet werden. Eine erste Verbesserung — doch wesentlich mehr empfiehlt die vom Nahverkehrsverband Rheinland in Auftrag gegebene S-Bahn-Machbarkeitsstudie. Danach soll — zusätzlich zum stündlich fahrenden RE 8 — die zur S-Bahn-Linie 6 umgewandelte RB 27 dreimal stündlich von Köln bis Grevenbroich rollen. Für die drei Städte und Gemeinden steht laut Petrauschke „die geplante Taktverdichtung“ im Vordergrund. Das erklärt auch Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen. Der geplante zusätzliche Bahnhof in Grevenbroich Süd sei wünschenswert, habe aber nicht „erste Priorität“, so Landrat und Bürgermeister. Allerdings: Bei steigenden Pendlerzahlen wird es ohne Zusatz-Halt noch enger auf den Park-and-Ride-Plätzen am Grevenbroicher Bahnhof.

Doch es gibt noch andere Wünsche: „Die bisherige umstiegsfreie Anbindung an den Flughafen Köln/Bonn und die halbstündige Anbindung an Koblenz“ müssten erhalten bleiben“, erklärt Petrauschke mit Blick auf Fluggäste und Wirtschaft. Die S 6 soll nämlich künftig ab Köln-Deutz wieder nach Norden führen. Petrauschke macht sich zudem für ein besseres Fahrtenangebot für Jüchen stark. „Wünschenswert wäre eine Durchfahrt aller bis Grevenbroich vorgesehenen Züge über Jüchen bis Grevenbroich.“

Generelles Ziel im Bahnverkehr ist laut Landrat „eine bessere Anbindung an Köln und Düsseldorf“. Und er betont, dass es bereits ab Jahresende Verbesserungen geben wird. Im Dezember übernimmt das Unternehmen Vias Rail den Betrieb der RB 38 zwischen Bedburg und Düsseldorf. Zudem ist morgens zur Hauptverkehrszeit ein 15-Minuten-Takt geplant. Die zusätzlichen Fahrten enden allerdings in Neuss. „Die Rheinbrücke ist ein Flaschenhals, zur Hauptverkehrszeit sind dort nicht mehr Züge nach Düsseldorf möglich“, sagt Petrauschke. Eine S-Bahn nach Düsseldorf sieht er nicht — das Land habe die Elektrifizierung der Strecke nicht bewilligt. Doch: „Mit den erreichten Verbesserungen sind wir ein Stück weiter, haben wir das Machbare erreicht.“

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