Stadt Neuss verabschiedet Konzept gegen Parkplatznot Im Parkhaus können Autofahrer demnächst mit dem Handy zahlen

<img class="rteClosedtag" title="&lt;cColor:Paper&gt;" src="/image/icon_closedtag_mini.gif">Neuss.<img class="rteClosedtag" title="&lt;cColor:&gt;" src="/image/icon_closedtag_mini.gif"> · Die Stadt will mit einem Konzept die Parkplatznot in der Innenstadt mildern und Suchverkehre reduzieren.

   Foto: Andreas Woitschützke

Foto: Andreas Woitschützke

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Anwohner der Innenstadt, die sich einen Bewohnerparkausweis ausstellen lassen, können damit künftig für 60 Euro im Monat nachts einen Stellplatz in einem der Parkhäuser der Cityparkhaus GmbH mieten. Dieses Angebot liegt unter den 128 Euro, die die Verwaltung verlangen wollte und ist Teil eines Maßnahmenpaketes gegen die Parkplatznot in der Innenstadt, das der Rat am späten Freitagabend mit großer Mehrheit auf den Weg gebracht hat. Ob das noch um weitere Erleichterungen erweitert werden kann, muss die Verwaltung noch prüfen. „Kostenloses Parken kostet etwas“, stellte Bürgermeister Reiner Breuer klar – und zwar die Stadt.

Fest verabredet ist, dass die Stundentarife für Innenstadtparkplätze mit 1,40 Euro vereinheitlicht werden. Die Parkhäuser senken den Preis also um zehn Cent, an den Parkscheinautomaten für die Laternenparker aber fallen 20 Cent mehr an. Klar ist auch, dass in der Innenstadt zeitnah und mit recht geringem Aufwand fast 300 neue Parkplätze geschaffen werden: 200 auf Schulparkplätzen, dazu 44 an der Stadtgartenseite der Kaiser-Friedrich-Straße und weitere – demnächst – an Jahn- und Rheydter Straße.

Parkplätze in der Innenstadt zu schaffen, ist aber nur ein Aspekt des Programms. Hinzu kommt, dass der Park-Suchverkehr eingedämmt wird. Bevor also Autofahrer dreimal um den Block fahren, sollen sie künftig direkt eines der – genauso teuren – Parkhäuser ansteuern können. Damit das Parken dort bequemer wird, soll neben einem digitalen Leitsystem bargeldloses Bezahlen per Handy eingeführt werden. Dabei startet der Autofahrer per App, Anruf oder SMS einen Parkvorgang und kann seine Parkzeit je nach Bedarf stoppen oder verlängern. Damit entfallen sowohl „Überzahlungen“ als auch Verwarngelder, betont die Verwaltung, die an der Einführung eines solchen Systems arbeitet.

SPD, FDP und UWG wollen weitere Anreize schaffen. Im Namen dieser drei Fraktionen fordert Sascha Karbowiak (SPD), die erste Stunde im Parkhaus künftig kostenfrei zu machen. Derzeit sind 15 Minuten frei, allerdings nur, wenn man in dieser Zeit das Parkhaus auch wirklich verlässt. CDU und Grünen ist das zu viel des Guten. Sie halten 30 kostenfreie Parkminuten für Anreiz genug und wollen erreichen, wie Sven Schümann (CDU) erklärte, dass künftig im 15-Minuten-Takt abgerechnet wird. Es sei ärgerlich, erklärte Schümann, wenn man eine volle Stunde abrechnen muss, obwohl die gerade erst begonnen hat. Auch das werde keine Euphorie auslösen, ist sich Michael Klinkicht (Grüne) sicher, doch sei das ein guter Kompromiss. Beide Modelle will die Verwaltung durchrechnen und dann, so Breuer, „ein Preisschild“ für die Stadtkasse dran hängen.

Noch unschlüssig ist die schwarz-grüne Koalition, wie sie es mit dem Einsatz der Politessen künftig halten soll. Bislang schreiben die abends und an Wochenenden keine Knöllchen, doch soll das nicht so bleiben. Um diese Randzeiten komplett abdecken zu können, wären acht, für stichprobenartige Kontrollen mindestens aber drei weitere Mitarbeiter nötig. Der Koalition wäre ein Modell am liebsten, das Stichproben bei unveränderter Mannschaft bietet. Darüber soll in der AG Personal verhandelt werden.

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