Stadt kauft Bunker im Meertal

Vertrag mit dem Bund über 220 000 Euro fast abgeschlossen.

Stadt kauft Bunker im Meertal
Foto: Marc Ingel

Neuss. Als die Nachricht im Herbst die Runde machte, war die Aufregung groß. Der Hochbunker am Berghäuschensweg, noch im Besitz des Bundes, sollte verkauft werden. Interesse zeigten unter anderem die Hells Angels. Die Anwohner waren alarmiert. Mittlerweile hat sich die Stadt das Grundstück gesichert.

Stadt kauft Bunker im Meertal
Foto: Marc Ingel

Alle waren sich einig: Das Grundstück mit dem Hochbunker sollte nicht in den Besitz eines Rockerclubs übergehen. Das zu verhindern, war erster Ansatzpunkt für die Stadt, sich ins Bieterverfahren einzuschalten. Bei öffentlichem Interesse kann die Kommune ein Vorkaufsrecht geltend machen.

Schon im Oktober beschloss der Rat deshalb einstimmig, im Zuge eines beschleunigten Verfahrens an dieser Stelle Einzelhandel möglich zu machen. Wörtlich heißt das: „Anlass des Planverfahrens ist die Weiterentwicklung und Sicherung des Nahversorgungsstandortes in unmittelbarer Nähe zum Hochbunker.“

Dieses Grundstück sei die einzige Möglichkeit, das bestehende kleine Meertaler Einkaufszentrum samt Supermarkt zu vergrößern — auch wenn es keine direkte Verbindung gibt. Dass eine Ausweitung notwendig wird, erscheint wegen der Planungen zur Bebauung des benachbarten Alexius-Geländes mit Platz für 500 Menschen nachvollziehbar.

Zwei Monate nach diesem Beschluss entschied sich der Rat endgültig zum Kauf des 1000 Quadratmeter großen Geländes. 220 000 Euro sind zu zahlen, etwas weniger als es der Bodenrichtwert aussagt. Die große Unbekannte sind die Abbruchkosten — auch Peter Müller, Chef des zuständigen städtischen Eigenbetriebs Liegenschaften mag sich da nicht festlegen. „Für kleines Geld kriegt man das jedenfalls nicht hin“, sagt er. Der Kaufvertrag könne jedenfalls kurzfristig innerhalb der nächsten zwei Monate abgeschlossen werden. Wie es dann weitergehen wird? Einen Abriss hat der Rat noch nicht beschlossen.

Ohnehin, meint CDU-Fraktionschefin Helga Koenemann, sei es zunächst darum gegangen, „dass da nichts passiert. Wir mussten das Gelände festhalten.“ Und auch Reiner Breuer, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, sagt: „Wir mussten das Heft des Handels in der Hand halten. Es ging darum, eine bestimmte Nutzung zu verhindern. Das ist in so einem Fall legitim.“

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