SPD will einen parteiinternen Landratskandidaten stellen

Am Mittwoch will die Partei einen Zeitplan für die Kandidatenkür erstellen. Der Dormagener Andreas Behncke ist schon im Gespräch.

SPD will einen parteiinternen Landratskandidaten stellen
Foto: Tinter

Dormagen. Noch sind die nächsten Kommunalwahlen 2020 mehr als zwei Jahre entfernt, die Kreis-SPD will aber „möglichst bis Ende 2018 ein komplettes Personaltableau für den Kreistag mit allen Kandidaten feststehen haben“, wie SPD-Kreisvorsitzender Daniel Rinkert erklärt. Am Mittwoch werde der Kreisvorstand einen genauen Zeitplan für die Kandidatenkür erstellen. Auch wenn eine Findungskommission für den Landratskandidaten bereits eingesetzt ist: „Noch steht nichts fest“, betont Rinkert, der auf Gespräche mit den SPD-Ortsvereinen verweist, die Vorschläge machen können.

Ein möglicher Herausforderer von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) ist Andreas Behncke, SPD-Fraktionsvize im Dormagener Stadtrat. Der 37 Jahre alte Verwaltungsjurist bei der Stadt Köln, der am 1. Juli zur Polizei nach Düsseldorf in den Bereich „Haushalt und Wirtschaft“ wechselt, lebt mit Frau und Sohn in Zons. Als stellvertretender Bürgermeister war er von 2014 bis Ende 2016 in Dormagen im Einsatz — und als einer der stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden fällt sein Name häufig als Landratskandidat.

Behncke selbst hält sich bedeckt. „Wir haben viele gute Leute, da wird die SPD eine gute Kandidatin oder einen guten Kandidaten finden“, sagt er. Für „zu früh“ hält er die Frage danach, ob er sich selbst eine Kandidatur vorstellen könne: „Bisher gab es keinen Grund, sich näher mit diesem Thema zu befassen.“

Eins steht aber schon fest: „Der Kandidat wird definitiv aus den Reihen der SPD kommen“, verspricht Rinkert, der für die SPD das „klare Ziel“ habe, „den Landrat zu stellen und die schwarze Mehrheit im Kreistag zu brechen“. Dass 2015 mit Hans Christian Markert (Die Grünen) ein parteifremder Kandidat antrat, war kritisiert worden — u. a. von Behncke, der jetzt betont: „Wir wollen das besser machen als im Land und im Bund und uns organisatorisch besser aufstellen.“

Rinkert weist auf ein „Urwahl-Verfahren“ hin: Wenn es mehrere Kandidaten gibt, sollen sie sich in den Ortsvereinen vorstellen, die eine Empfehlung abgeben. Weitere Namen wie Arno Jansen aus Neuss und Nicole Niederdellmann-Siemes aus Meerbusch werden gehandelt, zudem als „natürlicher Kandidat“ der Kreisvorsitzende selbst. „Ich strebe die Landratskandidatur nicht an, will sie aber nicht ausschließen“, erklärt Rinkert dazu.

Die SPD-Bürgermeister von Dormagen und Rommerskirchen winken ab. Erik Lierenfeld: „Ich mache es jedenfalls nicht. Ob ich als Bürgermeister-Kandidat antrete, erkläre ich 2019.“ Und Martin Mertens: „Ich stehe nicht zur Verfügung, weil ich 2020 gerne wieder Bürgermeister werden möchte.“

Lierenfeld sieht in der SPD „viele geeignete Landratskandidaten im Rhein-Kreis und darüber hinaus“. Er wünscht sich Jemanden, „der eine Zukunftsvorstellung davon hat, wie sich der Kreis entwickelt“.

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