Bahnhofswache ist vom Tisch Sicherheit rund um den Neusser Hauptbahnhof wird zum Zankapfel

Neuss · Es knirscht in der Ordnungspartnerschaft zwischen Stadt und Polizei. Die heiß diskutierte „Bahnhofswache“ ist vom Tisch – was Bürgermeister Breuer und die SPD nur schwer akzeptieren können. Im Fokus der Kritik steht Landrat Petrauschke.

 Eine gemeinsame Schwerpunktaktion von Bundespolizei und Kreispolizei hatte Anfang April am Hauptbahnhof stattgefunden.

Eine gemeinsame Schwerpunktaktion von Bundespolizei und Kreispolizei hatte Anfang April am Hauptbahnhof stattgefunden.

Foto: Simon Janßen

Der Ton wird rauer in der Diskussion um die Sicherheit rund um den Neusser Hauptbahnhof. Die Entscheidung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gegen eine dauerhaft besetzte Wache in dem Gebiet steht seit Monaten fest, wie aus einem Schriftverkehr hervorgeht, den die Stadt jetzt offengelegt hat. Nun soll – wie bekannt – eine gemeinsame Anlaufstelle von Polizei und Kommunalem Service- und Ordnungsdienst (KSOD) geschaffen werden. Wie allerdings im Haupt- und Sicherheitsausschuss am Donnerstagabend deutlich wurde, kann von einer harmonischen Planung ganz im Sinne der „gelebten Ordnungspartnerschaft“ keine Rede sein – vielmehr schaltete Bürgermeister Reiner Breuer erneut in den Attacke-Modus. Sein Ziel: Der Landrat, der seiner Pflicht als Leiter der Kreispolizeibehörde nicht nachkomme. In diesem Zusammenhang zitierte Breuer aus dem Polizeigesetz des Landes NRW, in dem es in Paragraf 1 heißt: „Die Polizei hat die Aufgabe, Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwehren.“ Sie habe im Rahmen dieser Aufgabe Straftaten zu verhüten sowie vorbeugend zu bekämpfen. Dass der Landrat diese Pflicht nicht adäquat erfülle, wird laut Breuer dadurch deutlich, dass es nach wie vor „zu viele Gewaltverbrechen“ in Neuss gebe. Von Petrauschke sei er deshalb „sehr enttäuscht“ über die Absage zur Wache. „Wir erwarten, dass der Landrat mit dem Innenminister ins Gespräch geht, wie wir hier in Neuss mehr Sicherheit gewährleisten können – und dazu gehört auch die Frage, ob man eine weitere Polizeiwache braucht.“