Seltener Hunde-Nachwuchs
Hundedame Hot Shot hat auf einen Streich neun Welpen zur Welt gebracht. Alle sind putzmunter.
Neuss. Handur vom Bozener Hof ist ein wenig genervt. Vater von gleich neun Welpen zu sein, ist ja auch nicht so leicht. Und das schon zum zweiten Mal. Mutter Mistyknights Hot Shot for White Knight sieht das naturgemäß anders. Wer den sieben Mädchen und zwei Jungen zu nahe kommt, wird schon mal leicht gezwickt. Gerade einmal fünf Wochen alt ist der Wurf, da ist der Beschützerinstinkt noch sehr ausgeprägt.
Hot Shot und Handur, beides weiße Schweizer Schäferhunde, sind hoch dekoriert. Der Papa ist zehnfacher Champion, die Mama aus Südafrika hat acht Pokale eingestrichen. Die Wertungsrichter bei internationalen Wettbewerben überschlagen sich mit Benoten wie „vorzüglich“, „sehr gut“ oder „100 Punkten“. Handur ist zudem Therapiehund. Entsprechend begehrt sind die Welpen.
Der erste Wurf im vergangenen Jahr — ein Rüde, fünf Mädchen — war binnen kürzester Zeit vergeben. Aus Dänemark, Ungarn oder den Niederlanden kamen die Interessenten dafür angereist. Auch die wenige Wochen alten Hundebabys haben meist schon ein neues Herrchen oder Frauchen. Nur drei sind noch zu haben.
Dabei schaut sich Züchterin Ivetta Nyari die künftigen Besitzer ganz genau an. „Ich bin da schon wählerisch. Sie müssen nicht unbedingt Interesse daran haben, Ausstellungen zu besuchen. Eine liebevolle Beziehung sollten sie aber schon zum Hund aufbauen und ihn nicht als Abstell- oder Vorführobjekt betrachten“, erklärt die Mitarbeiterin an der Internationalen Schule in Neuss (ISR).
Dafür hat die gebürtige Ungarin auch schon eine Menge Vorarbeit geleistet. Wenn die Welpen nicht gerade schlafen oder an Mamas Zitzen hängen (Nyari: „Es sind nur acht für neun Babys, da gibt es schon mal Streit“), entleert wenigstens eines scheinbar unentwegt seine Blase. Nyari braucht den Schrubber eigentlich gar nicht wegzustellen.