SCK verspielt einen sicheren Sieg

Aus einer 3:1-Führung wurde gegen Hilden ein 3:3.

Dieses Spiel durfte der SC Kapellen nie und nimmer aus der Hand geben. Gegen den VfB Hilden lag der Fußball-Oberligist vor heimischem Publikum mit 2:0 und 3:1 vorne, doch am Ende mussten die Erftstädter sogar noch heilfroh sein, wenigstens das 3:3-Unentschieden (Halbzeit 2:0) über die Zeit gerettet zu haben. Trainer Frank Mitschkowski sah das nicht anders — und darum arrangierte er sich schnell mit dem Remis, „denn im Kampf gegen den Abstieg zählt jeder Punkt“.

Der Knackpunkt aus Sicht der Gastgeber war ohne Zweifel die Ampelkarte für Emrah Cavdar in der 62. Minute. Noch kurz zuvor hatte Benny Schütz den SCK nach zuckerweicher Hereingabe von Robert Wilschrey mit einem Kopfball aus dem Lehrbuch mit 3:1 in Führung gebracht.

Dann jedoch gab Schiedsrichter Jonathan Becker eine unglückliche Figur ab: Als Ede Ungefugs Konterattacke per Foul rüde gestoppt wird, entscheidet der Unparteiische auf Vorteil. Kapellen aber verliert prompt das Leder, was Emrah Cavdar zu einem Foul nötigt. Becker schickt den bereits verwarnten Ex-Hildener daraufhin sofort vom Feld. Eine Entscheidung, die auch Mitschkowski für stark überzogen hielt. Die Hinausstellung traf die bis dahin sehr stabilen Hausherren bis ins Mark. In den folgenden Minuten verloren sie in der Defensive jegliche Ordnung. Hilden nutzte das numerische Ungleichgewicht, um das Spiel breit zu machen und so Lücken in den in Auflösung begriffenen Abwehrverband des SCK zu reißen. Der Erfolg stellte sich rasch ein: Goalgetter Jannik Weber (69.) und Dennis Lichtenwimmer (70.) — der erst zur Pause gekommene Klassemann hatte in der 57. Minute in feinster Manier auch zum 1:2 getroffen — benötigten nur eine knappe Minute, um die Treffer zum 3:3-Ausgleich zu erzielen. Vor allem die Mittelfeldreihe, in der der unvermittelt von der Länderspielreise mit der Afghanischen Nationalmannschaft zurückkehrte Kani Taher keinen guten Tag erwischt hatte, vermochte dem Ansturm der in der Offensive allerdings überdurchschnittlich besetzten Gäste nur unzureichend zu begegnen. „Deshalb müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein“, bilanzierte Mitschkowski. Dabei hatten seine Schützlinge die Partie gegen die dritterfolgreichste Offensivabteilung der Liga lange kontrolliert. Die Tore von Ede Ungefug und dem von Kani Taher eingesetzten Benny Schütz zur 2:0-Halbzeitführung waren darum nicht unverdient.

In der Nachspielzeit aber wurde es noch mal turbulent: Nach einer verunglückten Faustabwehr von Christopher Möllering fiel Dennis Lichtenwimmer der Ball genau für die Füße, aus kurzer Entfernung scheiterte er am Innenpfosten. Zu allem Überfluss verletzte sich Kapellens Torhüter dabei am Sprunggelenk und fällt für das heikle Match am Ostermontag in Bocholt aus. Fehlen werden am Hünting auch Emrah Cavdar sowie Benny Schütz und Kani Taher, die gegen Hilden jeweils ihre fünfte Gelbe Karte erhielten.

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